Dies dürfe nur noch in Ausnahmesituationen etwa bei Seuchenbekämpfungen geduldet werden, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Maria Flachsbarth (
CDU) am Freitag.
In Deutschland werden nach Schätzungen der Bundestierärztekammer jährlich etwa 180.000 tragende Rinder geschlachtet, wie das Ministerium auf eine Grünen-Anfrage antwortete. Dies sei kein Einzelphänomen mehr.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigten, dass Föten «zumindest ab dem letzten Drittel der Trächtigkeit bei der Schlachtung des Muttertieres bis zu ihrem Tod infolge von Sauerstoffmangel Schmerzen und Leiden empfinden», heißt es in der Antwort. Studien zufolge war demnach ein großer Teil der geschlachteten tragenden Kühe im mittleren und letzten Drittel der Trächtigkeit.
Das Ministerium kündigte an, ein Forschungsprojekt in Auftrag zu geben. Auf EU-Ebene sollten zudem Maßnahmen geprüft werden, darunter auch Regelungen zur Betäubung oder Tötung von Föten. Rinderhalter sollten schon jetzt möglichst keine trächtigen Tiere schlachten.
Die Vorsitzende des Umweltausschusses, Bärbel Höhn (Grüne), forderte, die Bundesregierung müsse sofort gesetzlich aktiv werden und diese Praxis unterbinden. «Es kann nicht sein, dass die ungeborenen Kühe qualvoll im Mutterleib ersticken. Da helfen keine Appelle an die Agrarlobby», sagte Höhn der Nachrichtenagentur dpa.
«Die weitere Verschleppung dieser gravierenden Tierschutzprobleme ist absolut nicht akzeptabel.» (dpa)