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22.04.2014 | 10:53 | Fischereiumsatz 

Schlechteres Jahr für niedersächsische Muschelfischer

Oldenburg - In Niedersachsen sind derzeit 134 Fischereifahrzeuge beheimatet. Diese Betriebe sind in der Küsten-, Muschel- und kleinen Hochseefischerei tätig.

Muschelfischerei
(c) proplanta
Die Küstenfischereibetriebe, die fast ausschließlich auf Nordseekrabben fischen, stellen dabei mit ungefähr 115 Betrieben rund 86 Prozent der Flotte, so die Fachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

2013 steigerten die Krabbenfischer ihren Umsatzrekord aus dem Jahr 2012 noch einmal leicht. Dieses war bei fast gleicher Fangmenge wie im Vorjahr dem noch einmal gestiegenen Durchschnittspreis geschuldet. Dieser lag 2013 bei 4,38 Euro pro Kilogramm (im Vorjahr bei 4,22 Euro pro Kilogramm). Damit können die Menschen in diesem Berufszweig vorübergehend durchatmen und in anstehende Reparatur- und Modernisierungsmaßnahmen investieren.

Organisatorisch gab es 2013 einige Umstrukturierungen bei den Krabbenfischern. So wurden, unterstützt von der Politik, zwei neue Erzeugerzusammenschlüsse gegründet. Die Erzeuger sind jeweils Gesellschafter und haben nun das Sieben, Wiegen und Vermarkten der Krabben in eigener Hand. Die dadurch erreichte Stärkung der Erzeuger gegenüber dem Handel soll die wirtschaftliche Situation der Krabbenfischer dauerhaft verbessern.

Die Fischerei auf Frischfisch - die Hauptzielart ist die Scholle - litt, wie schon im Vorjahr, massiv unter den sehr niedrigen Erzeugerpreisen. Diese lagen mit rund 0,50 Euro pro Kilogramm deutlich unter dem Interventionsniveau von 0,80 Euro pro Kilogramm. Die Fangmenge ging trotz guter Fangmöglichkeiten und ausreichender Quote um 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe zu gewährleisten, wurde teilweise auf die ertragreicheren Zielarten Kaisergranat und Nordseegarnele ausgewichen.

Naturgemäß unterliegt die Fischerei immer schwer vorhersehbaren Schwankungen. Die Muschelfischerei ist davon besonders betroffen. So sind Saatfall, der Anwuchs der Muscheln, die Qualität und damit auch der Preis kaum kalkulierbar.

2013 war eher eines der schlechteren Jahre für die Muschelfischer. Am Jahresbeginn schädigte der Frost die Muschelkulturen. Im Verlauf des Jahres gab es zwar ergiebige Mengen Muschelsaat, die jedoch überwiegend klein und schlecht angewachsen waren. Im Spätherbst richteten die Orkane „Christian“ und „Xaver“ erhebliche Schäden auf den Kulturen an. Wegen der schlechteren Qualität waren auch die Durchschnittspreise für Muscheln mit 0,64 Euro pro Kilogramm um rund 58 Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Fangmenge reduzierte sich um 42,6 Prozent im Vergleich zu 2012.

Als positiv vermelden die Muschelfischereibetreibe in Niedersachsen, dass sie im Oktober 2013 das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei verliehen bekommen haben. Damit ist es den niedersächsischen Muschelfischern gelungen, nach zweijähriger zeit- und kostenintensiver Arbeit die Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit dieser Fischerei zu belegen. (lk ns)
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