Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.10.2009 | 06:21 | Futtermittel 

Sojaschrot-Qualitäten überprüft

Berlin - Sojaschrot ist ein wichtiger Eiweißträger in der Rinder- und Schweinefütterung.

Sojaschrot-Qualitäten überprüft
Im Rahmen einer Untersuchungsaktion wurden 17 Schrote auf ihre wertbestimmenden Inhaltstoffe Rohprotein und Rohfaser mittels NIRS-Analyse überprüft und mit den deklarierten Angaben verglichen. Entsprechend der Positivlist für Einzelfuttermittel sind die Rohproteingehalte zu deklarieren. Bei den beprobten Schroten lagen ebenfalls Angaben  zum Rohfasergehalt vor. Die Proben wurden durch Berater des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen (LLH) in der Zeit von Ende März bis Anfang Mai 2009 bei Landwirten gezogen.


Überwiegend genaue Deklaration bei normalem Sojaschrot

Der überwiegende Teil der Proben (n=13) bestand aus sog. „Normal-Schrot“, auch als 44er-Ware bezeichnet. Diese Proben enthielten im Durchschnitt 42,7 % Rohprotein (Spannbreite: 39,2 - 44,5 %) und entsprechen damit knapp den für diese Qualität üblichen mittleren Rohproteingehalten von 43 %.  Auf den Deklarationen dieser Proben wurde im Mittel ein Rohproteingehalt von 42,1 % ausgewiesen.  Damit wurde im Mittel der Proben der angegebene Rohproteingehalt um 0,6 % übertroffen. In sechs Proben überstieg der analysierte Rohproteingehalt den deklarierten Gehalt deutlich um 1,4-2,3 %.

Zwei Proben zeigten deutliche Abweichungen zur unterschreitenden Seite mit 1,8 bzw. 2,8 %. Futtermittelrechtlich zulässig ist hier eine Unterschreitung bis 2 % absolut.  Die Rohfasergehalte im Normal-Schrot lagen mit durchschnittlich 6,9% Rohfaser (Spanne: 5,8 - 7,9 %) im üblichen Bereich und stimmten gut mit der Deklaration von 7% bei allen Proben überein. Lediglich bei einer Probe wurde eine futtermittelrechtlich nicht relevante Unterschreitung von über 1 % im Vergleich zur Deklaration festgestellt.


Bei Hochprotein-Schrot sehr hoher Deklarationstreue

Bei den sog. „Hochprotein-Schroten“, auch 48er-Ware genannt, wurden Schrote mit deklarierten Rohproteingehalten von 46 % und mehr zusammengefasst.  Es handelte sich um insgesamt vier Proben, die mit durchschnittlich 46,6 % XP (Spanne: 46 - 47,5 %) deklariert waren und in der Analyse im Mittel 46,5 % XP (Spanne: 45,9 - 47,2 %) enthielten. Die Abweichungen betrugen maximal 1 %, was als sehr gut bezeichnet werden kann. Im Rohfasergehalt waren drei der vier Proben mit 3,5 %, eine Probe mit 7 % Rohfaser deklariert. Auch diese Angaben wurden durch die Analyse mit Abweichungen von bis zu 1 % bei einer mittleren Abweichung von 0,5 % bestätigt.


Deklaration teilweise unklar Auch heute noch finden sich auf den Deklarationen von Sojaextraktionsschroten Produktbezeichnungen, die nicht die Futtermittelbezeichnungen der Positivliste aufgreifen. Insbesondere wird in der Produktbezeichnung häufig - aber nicht immer - die Summe aus Rohprotein und Rohfett, zumeist zusammen mit dem Rohfasergehalt, als Kenngröße angegeben, z. B. „Sojaext. Schrot HP 49/3,5“ . Erst ein Blick auf den Gehalt an Inhaltstoffen verrät den Rohproteingehalt von in einem Fall 46,5 %, in einem anderen Fall von 47,5 %. Zwar liegt der Rohfettgehalt  heute verlässlich unter 4%, in der Regel unter 2,5 %. Für den Landwirt ist der tatsächliche Rohproteingehalt entscheidend. Daher sollten Bestellungen immer auf Basis des Rohproteingehaltes erfolgen und gelieferte Futterchargen regelmäßig mittels Deklaration und Analysen auf Inhaltstoffe überprüft werden. (OVID)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Heimisches Soja - Kaum als Lebensmittel vermarktet

 USA: Vor Exportrekord bei Sojaschrot

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter-Lieferung durch FAO nach Gaza

 Entwaldungsfreie Lieferketten - CDU will Kleinbauern schützen

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger