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29.01.2015 | 14:55 | Betriebsaufgabe 

Umstrittene Schweinezucht in Gladau vor dem Aus

Magdeburg - Die umstrittene Schweinezucht in Gladau bei Genthin wird aufgegeben.

Zuchtschwein
Nach einem monatelangen Rechtsstreit wird die umstrittene Schweinezucht in Gladau aufgegeben. 40 Arbeitsplätze fallen weg. Die Grünen sehen darin ein Signal. (c) proplanta
Den rund 40 dort tätigen Mitarbeitern sei gekündigt worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Zucht sei eingestellt, die zuletzt rund 60.000 Tiere würden nun schrittweise verkauft. Der aus den Niederlanden stammende Straathof ist einer der größten Schweinezüchter in Europa. Die Behörden im Jerichower Land hatten ihm mehrfach Verstöße gegen den Tierschutz vorgeworfen und zuletzt die Schließung der Anlage verlangt. Straathof hat unter anderem auch im Land Brandenburg und in Niedersachsen Betriebe.

Der Landkreis hatte zunächst gegen Straathof persönlich ein Schweinehaltungsverbot wegen Verstößen gegen den Tierschutz verhängt. Daraufhin hatte Straathof den Betrieb in Gladau im Dezember an eine GmbH verpachtet. Nachdem der Landkreis dann aber im Januar auch gegen den Betrieb selbst vorging, habe der Pächter die Verträge gekündigt, weil er so keine wirtschaftliche Perspektive mehr sehe, sagte der Sprecher.

Die Grünen-Politikerin Dorothea Frederking begrüßte den Schritt. «So eine Schließung in dieser Dimension hat es noch nie gegeben. Das wird auch bundesweit ein Signal sein», sagte die Abgeordnete. «Das ist für die Tiere gut, weil endlich auch praktisch was passiert.» Ein Sprecher des Landkreises Jerichower Land, der nach Angaben von Straathofs Sprecher über die Entlassungen informiert wurde, konnte den Schritt zunächst nicht bestätigen.

Straathofs Sprecher sagte weiter, das Unternehmen suche nun den Dialog mit der Politik über die Zukunft der Schweinezucht im Land. Man wolle unter anderem mit Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) reden. An diesem Freitag will der Landtag von Sachsen-Anhalt über Massentierhaltung diskutieren. Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) hatte bereits Obergrenzen gefordert. Es gehe dabei auch um die Zumutbarkeit für die Anwohner. In der Agrarbranche sind Obergrenzen umstritten. Gegner von Bestandsgrenzen argumentieren, das Tierwohl hänge nicht von der Anzahl der gehaltenen Tiere ab. (dpa/sa)
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