Das geplante Label für Fleisch aus besserer
Tierhaltung müsse in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, am Mittwoch vor der
Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. Nötig seien zugleich höhere gesetzliche Mindeststandards für alle Tiere. Union und SPD wollen im Fall einer neuen gemeinsamen Regierung ein schon länger geplantes Tierwohl-Label einführen, das Landwirte zunächst freiwillig nutzen können.
Müller forderte außerdem eine stärkere Koordinierung des Bundes bei Lebensmittelskandalen und Produkt-Warnungen. Bisher gelinge es zusammen mit den für die
Überwachung zuständigen Ländern oft nicht, schnell, einheitlich und verständlich über Gefahren zu informieren. Das staatliche Portal für Lebensmittelwarnungen sei zu unbekannt.
Die Verbraucherzentralen sehen auch dringenden Handlungsbedarf für gesündere Ernährung. So solle eine EU-weite Kennzeichnung für den Gehalt an Salz, Fett und Zucker in den Ampelfarben eingeführt werden. Für Fertigprodukte würden Vorgaben gebraucht, damit sie durch neue Rezepturen mit weniger Salz, Fett und Zucker auskommen.