Die im Vorgriff darauf in den letzten Monaten vernehmbaren Hinweise mit oder ohne Zitat „GfE 2013" sind nicht zutreffend. Ein Vorpreschen mit Details verunsichert die Praxis und bringt keinen wirklichen Fortschritt.
Um die Vorteile der zum Jahresende zu erwartenden neuen Versorgungsempfehlungen für Pferde in der Praxis voll und richtig nutzen zu können, müssen noch weitere Voraussetzungen geschaffen werden.
Das Ergebnis des wissenschaftlichen Sachstandes und daraus abgeleitete Berechnungen sollen zunächst, wie bei den anderen Nutztierarten in einer Broschüre des Ausschusses für Bedarfsnormen der GfE, zur
EuroTier 2014 veröffentlicht werden.
Hierin werden die neuen Bedarfszahlen für verschieden Rassengruppen, Lebens- und Leistungsstadien sowie die aktualisierten Futterbewertungssysteme hinsichtlich der Energie- und Proteinversorgung vorgestellt und die Ableitungsgrundlagen erläutert.
Die neuen Futterbewertungssysteme bezüglich Energie und Protein erfordern auch eine neue Beschreibung der Futtermittel für Pferde. Bisher genutzte Futterwerttabellen müssen daher aktualisiert werden. Dazu sind insbesondere zur Charakterisierung des Proteinwertes der Futtermittel neue Futtermitteluntersuchungen erforderlich, die ihrerseits auch die Einführung und Etablierung einer neuen Analysenmethode in den Futtermittellabors erforderlich macht.
Die Fachgruppe Futtermittel des VDLUFA wurde diesbezüglich von GfE und
DLG gebeten, diese Voraussetzungen zu schaffen. Die Fachgruppe arbeitet derzeit intensiv daran.
Nach Vorliegen der neuen Versorgungsempfehlungen und der aktualisierten Beschreibung der Futtermittel sind für die Einführung in die Praxis weitere Schritte notwendig. So müssen für eine effiziente und sachgerechte Nutzung der neuen Empfehlungen die Verfügbarkeit von Futtermitteln sowie die betrieblichen Gegebenheiten, fütterungstechnische, arbeitswirtschaftliche und ökonomische Aspekte berücksichtigt werden.
Um eine möglichst koordinierte Umsetzung der Neuerungen in die Praxis zu gewährleisten, sollen von GfE und DLG in 2015 die notwendigen Veränderungen in einem Expertenworkshop vorgestellt und diskutiert werden.
Parallel wird an einer neuen DLG-Futterwerttabelle und an Praxisempfehlungen des DLG-Arbeitskreises Futter und Fütterung gearbeitet. Hierdurch sollen die Möglichkeiten der neuen Normen möglichst breit und auf Dauer unter Einbeziehung der Praxis für die Praxis nutzbar gemacht werden.
Weitere Informationen sind bei der DLG erhältlich. Ansprechpartner ist Dr. Walter Staudacher, Tel. 069/24788-320 oder E-Mail: w.staudacher@dlg.org. (dlg)