«Es gibt ja schon Fälle in Frankreich oder Norddeutschland. Dass es in Baden-Württemberg bisher noch keinen Fall gibt, liegt vielleicht auch an der erhöhten Vorsicht der Geflügelhalter», sagte der Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbands Baden-Württemberg, Klaus-Peter Linn. «Das bleibt den ganzen Winter über eine gefährliche Situation.»
Zu den Hochrisikogebieten zählen demnach Überwinterungsräume der Wasservögel wie der
Bodensee oder Rhein. Das Veterinäramt Bodenseekreis führte nach eigenen Angaben bereits Untersuchungen durch, fand bisher aber keine Hinweise auf den Erreger.
Auf dem Geflügelhof von Christoph Hönig mit 12.000 Tieren in Mühlingen (Kreis Konstanz) gelten ohnehin das ganze Jahr Vorsichtsmaßnahmen: «Die Biosicherheit ist immer gleich hoch mit Schutzanzügen, Schuhen, Desinfektionsmatten», sagt Hönig.
«Das Virus ist latent immer da, nur dass es sich im Sommer nur 24 Stunden hält und im Winter bei kühleren Temperaturen 14 Tage. Die kritische Zeit kommt meist erst im Januar mit länger anhaltenden Minusgraden.»
Von November 2016 bis Mai 2017 wurden in Deutschland mehr als 1.250 Fälle bei Wildvögeln, in Geflügelhaltungen und Zoos gemeldet. Im Südwesten wurde der
Erreger H5N8 bei 307 verendeten Wildvögeln nachgewiesen.