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17.07.2009 | 16:10 | Schweinepest 

Weinmeister: Hessen setzt erfolgreiches Überwachungsprogramm weiter fort

Wiesbaden - Das Land Hessen setzt das Überwachungsprogramm zur Feststellung von Schweinepest-Fällen bis Ende des Jahres 2009 fort.

Ferkel
(c) Proplanta
Dies teilte der für Forsten zuständige Staatssekretär Mark Weinmeister am Donnerstag in Wiesbaden mit. „Mit dem Überwachungsprogramm können wir sofort feststellen, wenn das Virus die Landesgrenze überschreitet und zügig die nötigen weiterführenden Maßnahmen einleiten“, erklärte Weinmeister angesichts der immer noch hohen Seuchengefahr aufgrund der großen Wildschweinpopulation. „Das ursprünglich nur bis Juni 2009 vorgesehene Monitoring-Programm wird um ein halbes Jahr bis Ende 2009 verlängert.“

Nach dem Ausbruch der sogenannten Klassischen Schweinepest (KSP) bei Schwarzwild in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Anfang dieses Jahres hatte das Forstministerium das Überwachungsprogramm gestartet. In zehn Landkreisen, die in der Nähe der westlichen hessischen Landesgrenze liegen, wurde jedes erlegte oder tot aufgefundene Wildschwein auf den Virus untersucht. In den restlichen Landkreisen erfolgten Stichproben. Seit Anfang des Jahres wurden bis Mitte Juni 4.000 Wildschweine untersucht. „Bis jetzt haben wir keinen einzigen Fall von Schweinpest in Hessen. Das ist vor allem auf die intensive Schwarzwildbejagung im abgelaufenen Jagdjahr und den Abschussrekord mit 78.0000 Wildschweinen zurückzuführen“, unterstrich Weinmeister.

Eine weitere kontinuierliche Bejagung des Schwarzwildes sei wichtig. „Angesichts der großen Population ist die Gefahr eines Seuchenausbruchs in Hessen nach wie vor sehr hoch. Es gibt noch keinen Grund zum Aufatmen. Ich bitte daher alle Jäger, die intensiven Bemühungen bei der Schwarzwildjagd fortzusetzen“, sagte der Staatssekretär. Vor dem Hintergrund, dass im bevorstehenden Herbst aufgrund des Fruchtertrags der Waldbäume eine große Futtermenge an Waldfrüchten vorhanden sei und geradezu paradiesische Zustände für das Schwarzwild erwartet werden könnten, dürfe die Intensität der Bejagung nicht nachlassen. Weinmeister ruft daher auf, in den kommenden Wochen offensiv Jagd auf Überläufer und vor allem Frischlinge zu machen, da gerade diese am anfälligsten für die Schweinepesterkrankung seien.
 
Häufig wird die sogenannte „Schweinegrippe“ fälschlicherweise als Schweinepest bezeichnet. Hierbei handelt es sich jedoch um zwei völlig verschiedene Erkrankungen. Das Schweinepestvirus befällt nur Schweine und ist für den Menschen völlig ungefährlich. Eine Ausbreitung der Krankheit innerhalb der Wildschweinpopulation und eine mögliche Übertragung von den Wildschweinen auf Hausschweine gilt es jedoch unbedingt zu verhindern.  (PD)
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