Bisher konnte nur ein Bruchteil der geplanten Menge an gezüchteten Fischen abgesetzt werden. (c) proplanta
Bei einer Sondersitzung am Dienstagabend sollten die Abgeordneten nochmals Gelegenheit bekommen, weitere Fragen zur finanziellen Situation des Konzerns zu stellen, sagte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Beschlüsse würden nicht erwartet. Er habe vorgeschlagen, das Thema auf einer Stadtratssitzung in der kommenden Woche weiter zu behandeln.
Die umstrittene Meeresfischzucht wird von den Stadtwerken der 39.000 Einwohner zählenden saarländischen Kommune betriebenen. Sie steckt seit Beginn des Projektes 2008 in den roten Zahlen, im Herbst wurde Geschäftsführer Jochen Dahm wegen gravierender Managementfehler entlassen, der Betrieb schrammte nur knapp an der Insolvenz vorbei.
Bisher konnte nur ein Bruchteil der geplanten Menge an gezüchteten Fischen abgesetzt werden. Der Bund der Steuerzahler hat das Projekt als Beispiel für eine «glatte Fehlinvestition» einer deutschen Kommune kritisiert.
Ende Februar läuft ein Überbrückungskredit der SaarLB für die Stadtwerke aus. Um frisches Geld zu bekommen, muss das Unternehmen nachweisen, dass seine Existenz für mindestens zwei Jahre gesichert ist. Laut Lorig hat der Stadtrat bereits dafür plädiert, die Zuachtanlage möglichst bis zum 31.3. zu verkaufen.
Derweil erwägt die Landtags-Opposition, einen Untersuchungsausschuss zu dem Völklinger Projekt zu beantragen. Die wirtschaftliche Betätigung der Kommunen war erst durch eine Gesetzänderung auf Betreiben der früheren CDU-Landesregierung ermöglicht worden. (dpa/lrs)