Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.12.2006 | 13:38 | Viehbestandserhebung  

Rückgang der Rinderbestände im Südwesten - langjähriger Trend setzt sich weiter fort

Stuttgart - Nach den aktuellen Ergebnissen der repräsentativen Viehbestandserhebung standen Anfang 2006 rund 1.044.000 Rinder in den Ställen der Landwirte in Baden-Württemberg.

Rinderbestände Baden-Württemberg
(c) proplanta
Dies bedeutet nach Feststellung des Statistischen Landesamtes im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 24 300 Tiere (- 2,3 Prozent). Seit 1999 wurden im Durchschnitt jährlich 2,4 Prozent weniger Rinder gezählt. Damit setzt sich auch in 2006 der langjährige Trend zur Bestandsverringerung weiter fort.

Viele Rinder werden im Zusammenhang mit der Erzeugung von Milch gehalten. Das gilt unmittelbar für die Milchkühe, aber auch die Zucht- und Nutzfärsen, die zum Ersatz ausscheidender Milchkühe aufgezogen werden. Der Anteil dieser Tierkategorien (Milchkühe und Färsen ab 12 Monate) umfasst mehr als die Hälfte des gesamten Rinderbestands (54 Prozent) und ist in den letzten Jahren nahezu konstant geblieben. Allein der Anteil der Milchkühe beziffert sich auf gut 35 Prozent.

Da die Erzeugung von Milch im Rahmen einer Quotenregelung mengenmäßig begrenzt ist und die Produktivität zunimmt, sind die Milchviehbestände schon seit längerem von einem rückläufigen Trend gekennzeichnet. Absolut gesehen nahm der Milchkuhbestand um etwa 9 900 Tiere auf 368 700 Milchkühe ab. Mit einem Minus von 2,6 Prozent liegt die Abnahme leicht über dem Durchschnitt des langjährigen Mittels seit 1999 (- 2,4 Prozent). Parallel zum Milchkuhbestand hat der Bestand an weiblichen Nutz- und Zuchtfärsen binnen Jahresfrist um - 3,5 Prozent abgenommen.

Bei den anderen Nutzungskategorien verlief die Entwicklung recht unterschiedlich: So ist bei den Jungrindern unter 12 Monaten eine Zunahme um 3,2 Prozent auf 166 700 Tiere zu verzeichnen, die aber im wesentlichen den männlichen Jungtieren in dieser Altersklasse zuzurechnen ist. Der Bestand an Kälbern sank deutlich gegenüber dem Vorjahr um 7 800 Kälber auf 147 200 Tiere (- 5 Prozent). Bemerkenswert ist vor allem die Zunahme bei den Bullen über 2 Jahren um gut 2 000 Tiere.

Dies könnte auf das Anheben des BSE-Testalters von 24 auf 30 Monate zurückzuführen sein. Bei den Ammen- und Mutterkühen, deren Bestand schon im Vorjahr rückläufig war, gingen die Tierzahlen nochmals weiter zurück. Der Bestand sank um knapp 2 800 Tiere auf 55 000 Ammen- und Mutterkühe (- 4,8 Prozent).

Im Vergleich zum November 2005 sank die Zahl der Rinder haltenden Betriebe um 2,7 Prozent auf 22 500 Betriebe. Bei den Milchviehbetrieben gingen die Halterzahlen um 3,9 Prozent auf 13 500 Betriebe zurück. Damit fiel die Abnahmerate im Vergleich zum langjährigen Trend seit 1999 sowohl im Bereich der Rinder haltenden Betriebe (- 4,7 Prozent) als auch bei den Milchvieh haltenden Betrieben (- 6,6 Prozent) moderater aus.

Quelle: Stat. Landesamt BW 12.12.2006


Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erhebliche Schäden nach Unwettern im Südwesten

 Wird der Strom in Baden-Württemberg knapp?

 Schweinebestand in China schrumpft

 Deutlich weniger Schweine in Baden-Württemberg

 Weinmosternte 2023 im Südwesten: Baden mit guter Bilanz, rote Rebsorten in Württemberg schwächeln

  Kommentierte Artikel

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa