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04.03.2010 | 19:50 | Artenschutz 

Sachsen-Anhalt will Großtrappen im Fiener Bruch schützen

Magdeburg - Die Großtrappen im Fiener Bruch sollen bessere Lebensbedingungen bekommen.

Sachsen-Anhalt will Großtrappen im Fiener Bruch schützen
Dazu wird im Fiener Bruch (Jerichower Land) über Flächenmanagement ein Mosaik unterschiedlich landwirtschaftlich bewirtschafteter Flächen geschaffen.  Sachsen-Anhalt stelle sich auch weiterhin der Verantwortung für die Großtrappen, sagte gestern in Magdeburg  Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Hermann Onko Aeikens. Der 3 März war Tag des Artenschutzes. Aeikens: „Noch gibt es eine Chance für Großtrappen. Doch ohne geeignete Schutzmaßnahmen kann sie nicht überleben.“ Dabei ist das Fiener Bruch, die Belziger Landschaftswiesen und das westliche Havelland bei Rathenow (beide Land Brandenburg) insgesamt als Überlebensraum für die Großtrappe zu sehen. Mit einem verbesserten Flächenmanagement  im Fiener Bruch können der Lebensraum gesichert und die Bemühungen des Landes Brandenburg und des Fördervereins Großtrappenschutz vor allem durch die Landkreisverwaltung und die Landbewirtschafter im Jerichower Land unterstützt werden.

Da Großtrappen äußerst sensibel auf Veränderungen reagieren und eine enge und langfristige Bindung an ihren Lebensraum haben, gibt es keine Alternative zum Schutz dieses Lebensraums. Die jungen Großtrappen brauchen geeignete Flächen für die Nahrung und zur Aufzucht. Hier hilft das Flächenmanagement, über das die Bereitstellung entsprechender Flächen gesichert wird. Das Flächenmanagement soll über Agrarumweltförderprogramme mitfinanziert werden. Ziel ist es, die Landbewirtschafter im Fiener Bruch für die Umsetzung dieses Flächenmanagements zu gewinnen und sie dabei zu beraten. Das soll bei der Landkreisverwaltung durch einen Trappenschutzkoordinator erfolgen, so Aeikens. Darüber hinaus soll ein im Naturschutzgebiet bereits als Schutzraum für Großtrappen eingezäuntes Areal auf ca. 20 Hektar erweitert werden. Dort können dann Großtrappenhennen geschützt vor Füchsen und Wildschweinen im Frühjahr brüten und ihre Küken aufziehen.

Die Großtrappe zählt mit einem Gewicht von bis zu 18 Kilogramm und einer Flügelspanne bis zu 2.60 Metern sowie eine Höhe von bis zu 104 Zentimetern zu den schwersten flugfähigen Vögeln. Sie können bis zu 20 Jahre alt werden. Die Großtrappe besiedelt in Europa meist nur noch inselhaft Gebiete zwischen Spanien und Ungarn. Zu den letzten Rückzugsgebieten in Deutschland zählen das Havelländische Luch, die Belziger Landschaftswiesen (beide Land Brandenburg) und das Fiener Bruch. In diesen Gebieten leben heute nur noch ca. 100 Großtrappen. Vor 70 Jahren lebten 4.000 Großtrappen in Deutschland.

Der Tag des Artenschutzes wird seit 1973 am 3. März begangen. Er soll auf vom Aussterben bedrohte wildlebende Tiere und Pflanzen verweisen und für deren Schutz sensibilisieren. Sachsen-Anhalt unterstützt den Artenschutz unter anderem in der Biodiversitätsstrategie des Landes. (PD)
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