Der seither üppige Regen hat aber Schlimmeres verhindert. Entwarnung wollte das Forstministerium in Erfurt aber nicht geben. Bislang hätten die Förster für Juni und Juli gut 5.300 Festmeter Schadholz gemeldet, teilte ein Sprecher am Montag auf dpa-Anfrage mit. Im Vorjahr sei es zu diesem Zeitpunkt schon mehr als die doppelte Menge gewesen. Ein Festmeter ist ein Raummaß und steht für ein Kubikmeter festes Holz ohne Zwischenräume.
Einerseits hatte der schneereiche Winter viel Bruchholz hinterlassen, das den Käfern idealen Brutraum bietet. Andererseits hatte die Trockenheit die
Schädlinge im Frühjahr zeitig aktiv werden lassen. Gibt es nicht ausreichend Niederschläge, schwächt das die Abwehrkräfte der Fichten gegen die Eindringlinge, die sich unter die Rinde bohren und dort ihre Eier ablegen. Das Ministerium hatte daher vor einer Massenvermehrung gewarnt.
Dass die Käferplage ausblieb, liegt den Angaben zufolge an den «vergleichsweise hohen Niederschlägen in Verbindung mit moderaten Temperaturen» seither. Dies habe die Abwehrkräfte der Fichten gestärkt, so dass die Bäume die Käfer oftmals ausharzen konnten.
Dennoch sei der Grundbestand an Käfern in den Wäldern weiterhin relativ hoch. Daher könne die Population jederzeit rasch in die Höhe schnellen, sollte es warm und trocken werden. Die Gefahr sei bis in den September hinein gegeben.
Das Borkenkäferjahr endet jeweils am 31. Mai. In der vergangenen Saison fielen knapp 35.000 Festmeter Schadholz an; nach mehr als 150.000 Festmetern im Jahr davor. (dpa/th)