Von 187 Säugetierarten, die seit dem Jahr 1.500 als verschollen gemeldet wurden, sind 67 wieder aufgekreuzt, zitiert das Wissenschaftsmagazin «P.M.» (April-Ausgabe) eine australische Studie.
Unter den wiederentdeckten Tieren ist demnach der Guadalupe-Seebär, die Känguru-Art Parmawallaby und die Bayerische Kurzohrmaus. Diese Wühlmausart war in den 1960er Jahren aus ihrem einzigen bekannten Lebensraum bei Garmisch-Partenkirchen verschwunden und wurde 2000 im benachbarten Tirol wieder nachgewiesen.
Das berühmteste «Comeback» hatte der Quastenflosser, der seit etwa 80 Millionen Jahren als ausgestorben galt. Es handelt sich um eine Art, die man lange Zeit nur als Fossil kannte - bis der plumpe, stahlblaue Fisch 1938 südafrikanischen Fischern ins Netz ging. Weitere Exemplare des urtümlichen Quastenflossers wurden später auf einem Fischmarkt und - quicklebendig - im Meer entdeckt.
Zu den ebenfalls wieder aufgetauchten Tieren zählt dem Bericht zufolge die Seychellen-Riesenschildkröte sowie der Baumhummer aus Australien. Der Baumhummer ist ein großes pflanzenfressendes Insekt, das dem Magazin zufolge nach einer Rattenplage 1921 als ausgestorben galt - bis Wissenschaftler vor zehn Jahren Nachkommen fanden.
Der Begriff «ausgestorben» sei dehnbar, heißt es. Heutzutage werde auf der Roten Liste eine Art erst dann als erloschen geführt, wenn sie seit 50 Jahren niemand mehr in freier Wildbahn beobachtet habe.
Dem Magazin zufolge haben vor allem Fortschritte in der Molekularbiologie dazu geführt, dass Forscher in den vergangenen Jahren viele vermisste Arten wiedergefunden haben.
Von Forschern wird dieses Phänomen «Lazarus-Effekt» genannt. Die Bezeichnung geht auf die Bibel zurück. Laut Johannesevangelium hat Jesus den gestorbenen und begrabenen Lazarus einst wieder auferweckt. (dpa)