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12.10.2016 | 08:03 | Schadinsekt 

Brandenburg: Eichenprozessionsspinner bleibt auch 2017 Thema

Potsdam - Auch wenn der Eichenprozessionsspinner in diesem Jahr wirksam bekämpft wurde, wird das Schadinsekt Brandenburg auch in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen.

Eichenprozessionsspinner
Trotz intensiver Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner in Brandenburgs Wäldern gibt es noch keine Entwarnung. (c) Stefan Franz - fotolia.com
Eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Land Brandenburg beschäftigt sich unter der Leitung des Brandenburger Forstministeriums mit diesem Thema.

Bereits 2012 hatte sich die Arbeitsgruppe aus Vertretern der betroffenen Ministerien, Landkreise, Kommunen, der Landesforstverwaltung und dem Landesbetrieb Straßenwesen konstituiert. Grund hierfür war die damals massenhafte Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners in Brandenburg.

Bis auf die östlichen Landkreise kommt das Schadinsekt inzwischen in ganz Brandenburg vor. Die Brennhaare der Raupen können allergische Reaktionen und gesundheitliche Schäden hervorrufen. Neu ist das Auftreten des Insekts in Brandenburg jedoch nicht. Erste Beobachtungen gehen bereits bis in das 18. Jahrhundert zurück.

2016 wurden durch die Kommunen, Landkreise und die Landesbetriebe Straßenwesen und Forst Brandenburg etwa 700.000 Euro für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aufgewendet. Dabei wurden die Raupen des Insekts auf rund 1.300 Hektar großflächig bekämpft.

Verwendung fand das selektiv wirkende Insektizid DIPEL ES, welches mit Hubschraubern ausgebracht wurde. Darüber hinaus wurden Eichen an Straßen und Autobahnen auf einer Länge von insgesamt 315 Kilometern sowie weitere 6.500 Einzelbäume mit sogenannten Sprühkanonen vom Boden aus behandelt. In besonders sensiblen Bereichen wurden die Raupen und deren Nester mechanisch durch absaugen entfernt.

Trotz der erfolgreichen Bekämpfung, gibt es für die Fachleute keinen Grund zur Entwarnung. Der Eichenprozessionsspinner profitiert vom Klimawandel. Trockene und warme Witterung im zeitigen Frühjahr und ausbleibende Frostperioden im Winter begünstigen seine Entwicklung. In naher Zukunft ist kein natürlicher Zusammenbruch der Populationen zu erwarten.

Die interministerielle Arbeitsgruppe geht davon aus, dass auch 2017 wieder eine Bekämpfung erfolgen muss. Die Schwerpunkte der Verbreitung werden weiterhin in der Prignitz, in Oberhavel, im Havelland und in Potsdam-Mittelmark liegen. Eine wichtige Grundlage für die Bekämpfung, die Zulassung geeigneter Biozide, haben die zuständigen Bundesbehörden für das Jahr 2017 geschaffen.
mlul-brandenburg
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