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15.07.2016 | 09:29 | Wilderei-Problem 

Strafverfolgung nach Wolfstötung gefordert

Berlin / Görlitz - Tierschützer haben nach dem neuerlichen Abschuss eines Wolfes in Sachsen insgesamt 26.000 Euro als Belohnungen für die Ergreifung der Täter ausgesetzt.

Wölfe schützen
18 illegal getötete Wölfe - doch kaum ein Täter ermittelt. Tierschützer setzen deshalb 26.000 Euro als Belohnungen aus. (c) proplanta
Zugleich forderten die Tierschutzorganisationen WWF und PETA eine intensivere Strafverfolgung.

«Deutschland hat ein Wilderei-Problem», erklärte WWF-Wildtierexperte Moritz Klose am Donnerstag in Berlin. «Immer wieder werden bedrohte und geschützte Tiere illegal getötet.»

In den vergangenen Jahren seien in Deutschland nachweislich 18 Wölfe illegal getötet worden. Hinzu kämen getötete oder auf mysteriöse Weise verschollene Luchse sowie unzählige gewilderte Greifvögel. «Im seltensten Fall wird ein solches Verbrechen jedoch aufgeklärt», sagte Klose. Er forderte Spezialeinheiten für Umwelt- und Artenschutzkriminalität bei den zuständigen Landeskriminalämtern.

25.000 Euro hat der WWF für Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung des Täters im Fall der aktuellen Wolfstötung in Sachsen führen. PETA setzte eine Belohnung von 1.000 Euro aus und forderte ebenfalls «eine fachkundige und regional unabhängige Ermittlungsbehörde zur Aufklärung illegaler Tötungsdelikte von geschützten Tierarten».

Die tote Wölfin war am vergangenen Samstag in einem Wald bei Biehain nahe Görlitz gefunden worden. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Tier erschossen. Laut einer Statistik des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz wurden damit seit 2009 in Sachsen acht illegal getötete Wölfe gefunden. In sieben Fällen waren die Tiere erschossen worden, ein Wolf wurde mit einem Auto gejagt und vorsätzlich überfahren.

Für Fälle von Wolfstötungen ist in Sachsen das Dezernat «Sonderfälle» beim Landeskriminalamt (LKA) in Dresden zuständig. Bislang wurden noch keine Täter ermittelt. Sie müssten mit bis zu fünf Jahren Freiheits- oder einer Geldstrafe rechnen. Wölfe sind in Deutschland streng geschützt.
dpa
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