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17.03.2008 | 02:35 | Feldhasenbestand 

Zahl der Hasen nimmt zu - regionale Unterschiede

Bonn - Frohe Botschaft zu Ostern: Auf den Wiesen und Feldern in Deutschland hoppeln immer mehr Hasen. Allerdings schwankt die Zahl je nach Region und Bundesland sehr deutlich.

Zahl der Hasen nimmt zu - regionale Unterschiede
16 Feldhasen (Lepus europaeus) leben in Deutschland durchschnittlich auf einem typischen Quadratkilometer ihres Lebensraumes, also Feld und Wiese. Das teilte am Sonntag der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) in Bonn mit. Dies seien etwa fünf Tiere mehr als vor fünf Jahren. Der Wert stammt von einer Zählung im Herbst 2007. In 634 Referenzgebieten erheben geschulte Jäger zweimal jährlich Hasendaten. Die Tiere werden dabei in der Dunkelheit gezählt. Mit Scheinwerfern aus dem fahrenden Auto werden die Felder entlang festgelegter Strecken abgesucht und die unverkennbaren Augenreflexionen der Tiere registriert.

Meister Lampe ist zwar überall im Land heimisch, die meisten Hasen pro Quadratkilometer wurden aber in Hamburg (57) und in Nordrhein-Westfalen (40 Tiere) gezählt. Über dem Bundesdurchschnitt lagen beispielsweise auch das Saarland (25), Niedersachsen (24), Bayern 20), Rheinland-Pfalz und Hessen (jeweils 19). Die wenigsten Hasen - im Durchschnitt nur drei bis neun pro Quadratkilometer - leben in den ostdeutschen Flächenländern.

«Eine bewusst zurückhaltende Bejagung und intensive Naturschutz-Maßnahmen haben entscheidend dazu beigetragen, dass die Menschen zu Ostern überall in Deutschland den Feldhasen antreffen können», sagte DJV-Präsident Jochen Borchert laut Mitteilung. Es sei das «beste Hasenjahr» seit Beginn der Zählungen vor sechs Jahren. Messwert dafür ist die sogenannte Nettozuwachsrate. Dabei werden die Frühjahrs- und Herbstbestände eines Jahres verglichen. Demnach haben sich 2007 die Langohren fleißig vermehrt, bundesweit um ein Viertel. Das trockene Wetter im Frühling und Herbst sorgte dafür, dass überdurchschnittlich viele der nässeempfindlichen Junghasen überlebten.

An dem vom DJV initiierten Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) und seiner Hasenzählung sind Wissenschaftler der Universität Trier, der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und der Landesforstanstalt Eberswalde (Brandenburg) beteiligt. (dpa)


Zusatzinformationen
Früher hat man Hasen für Nagetiere gehalten - denn auch ihnen wachsen die vom Kauen abgenutzten Zähne immer wieder nach. Heute sieht man Hasentiere als eigene Säugetiergruppe an. Zu ihnen zählen unter anderem die Feldhasen sowie die Kaninchen. Das Kaninchen ist kleiner als der Feldhase, hat kürzere Ohren und Hinterbeine.

Das Wildkaninchen gräbt unterirdische Höhlen. Der Feldhase lebt dagegen nicht in einem Bau, sondern auf Feld und Wiese in Mulden. Er kann sehr schnell rennen - bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Sowohl Hase als auch Kaninchen sind sehr fruchtbar. Sie können gut ein Dutzend Junge im Jahr bekommen. Während ein Kaninchen mit geschlossenen Augen und fast nackt zur Welt kommt, werden Hasen praktisch voll entwickelt geboren.

Hasenmütter verlassen ihre Jungen gleich nach der Geburt. Sie suchen sie dann im ersten Monat nur noch zum Säugen ein paar Mal am Tag auf.
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