«In den Städten wird zu wenig getan, um den Insekten ein ausreichendes Angebot an Nektar zur Verfügung zu stellen», sagte der Insektenkundler beim Naturschutzbund
NABU Nordrhein-Westfalen, Karl-Heinz Jelinek, am Mittwoch in Leverkusen.
Ein Anzeichen für den Nektarmangel sei das häufige Hummelsterben unter Lindenbäumen. Im Sommer seien die Linden in vielen Städten die einzigen blühenden Pflanzen, doch ihr Nektar reiche für den großen Insektenansturm nicht aus. Die unterernährten Hummeln seien eher vom Tod bedroht als etwa
Bienen, da sie keine Vorräte im Nest anlegten.
Das Phänomen des Hummelsterbens tritt laut NABU bereits seit den 1970ern in «dramatischer Regelmäßigkeit» auf. Durch die zunehmende Bebauung von Brachland in den Städten habe sich in den vergangenen Jahren die Situation für die Hummeln weiter verschärft, sagte Jelinek.
Mit einem Kräuterbeet kann nach Einschätzung der Experten jeder Garten- oder Balkonbesitzer den pummeligen Insekten helfen. «Kräuter sind nicht nur eine Wohltat für die Küche, sondern auch für die Insektenwelt», sagte Jelinek. Ob Thymian, Lavendel oder Oregano - «alles, was richtig schön blühend duftet», schmecke den Hummeln, erklärte der Insektenkundler. (dpa)