Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.07.2009 | 10:47 | Artenschutz 

Klimawandel: Eisbär stärker bedroht als bisher vermutet

Frankfurt - Die Eisbär-Experten der Weltnaturschutzunion IUCN und der Umweltstiftung WWF warnen eindringlich davor, dass immer mehr Eisbären von der globalen Erwärmung bedroht seien.

Eisbär
(c) proplanta
Nach WWF-Angaben waren im Jahr 2005 die Bestandszahlen von fünf Eisbär-Populationen rückläufig, innerhalb von nicht einmal vier Jahren hat sich die Zahl auf acht erhöht. Damit schrumpfen Zweidrittel der zwölf wissenschaftlich untersuchten Eisbärbestände. „Es gibt einen beunruhigenden Abwärtstrend. Sollte sich die derzeitige Entwicklung ungebremst fortsetzen, könnte die Zahl der Eisbären im Jahr 2050 um mindestens 30 Prozent niedriger liegen als heute“, warnt WWF-Artenschutzexperte Stefan Ziegler. Große Gebiete wären dann „Eisbär-freie Zonen“. Verantwortlich dafür sei der menschenverursachte Klimawandel, der das Ökosystem der Arktis im rasanten Tempo verändere.

„Der Eisbär hat aufgrund der Schnelligkeit mit der sich sein Lebensraum verändert, keine Gelegenheit sich anzupassen“, warnt Ziegler. Die Tiere drohten zu Verhungern, zu Ertrinken und stellten aufgrund von Stress die Fortpflanzung ein. Die Eisbär-Expertengruppe der IUCN bezeichnet den Zusammenhang zwischen der globalen Erwärmung und den rückläufigen Bestandszahlen als „eindeutig nachweisbar“. Zugleich geben sich die Umweltschützer optimistisch, den negativen Trend beim Eisbären noch umkehren zu können – vorausgesetzt die internationale Staatengemeinschaft senkt ihre Treibhausgasemissionen schnell und in großem Umfang. Es müsse vor allem dringend verhindert werden, dass es zu einem vollständigen Verlust des Sommer-Eises kommt. „Wenn sich das Erdklima um durchschnittlich mehr als zwei Grad erwärmt, wird das vernichtende und unumkehrbare Auswirkungen auf den Lebensraum der Eisbären haben“, sagt Stefan Ziegler.

Eisbären sind bei der Jagd auf ihre Hauptnahrungsquelle, die Robben, auf Packeis angewiesen. Durch die globale Erwärmung zieht sich das Meer-Eis in immer größerem Maße und über immer längere Zeiträume im Jahr zurück. Können die Bären dem zurückweichenden Eis nicht folgen, dann verschlechtert sich ihre Nahrungssituation. (wwf)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Verwaltungsgerichtshof kassiert bayerische Fischotter-Verordnung

 Möglicher Durchbruch bei Erweiterung von Nationalpark

 140 Anträge für Sofortförderprogramm

 Amphibienwanderung in vollem Gange

 Düstere Aussichten für Deutschlands einzige frei lebende Wisent-Herde

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig