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04.02.2015 | 19:01 | Vogelgrippe 
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Entwarnung bei der Vogelgrippe in Niedersachsen

Hannover - Der Ausbruch der hochansteckenden Variante der Vogelgrippe in Niedersachsen ist offiziell beendet.

Putenmastbetrieb
Rund 10.000 Proben wurden nach dem Ausbruch der gefährlichen Vogelgrippe in Niedersachsen untersucht. Jetzt hat das Land den Tierseuchen-Krisenfall beendet. (c) proplanta
«Das ist eine gute Nachricht für alle Geflügelhalter und alle Tierfreunde», sagte Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwoch in Hannover. Das H5N8-Virus war Mitte Dezember in einem Putenmastbetrieb im Kreis Cloppenburg sowie in einem Entenmastbetrieb im Kreis Emsland festgestellt worden. Meyers Ministerium rief daraufhin den Tierseuchen-Krisenfall aus. Rund 120.000 Tiere mussten im Raum Cloppenburg und 11.000 im Emsland getötet werden.

Im Weser-Ems-Gebiet ordneten mehrere Landkreise vorsorglich die Stallpflicht für Hühner, Puten und anderes Geflügel an. Möglicherweise übertragen Wildvögel den Erreger. Der Minister forderte die Kreise jetzt nach dem Ende des Krisenfalls um eine neue, ausgewogene Risikobewertung auf. Es sei zu berücksichtigen, dass in der niedersächsischen Geflügelhaltung keine neuen Fälle der gefährlichen Variante der Vogelgrippe aufgetaucht seien, sagte Meyer. Solange die Stallpflicht weiter gilt, können die Eier dort nicht als Freilandeier verkauft werden.

Insgesamt untersuchten die Mitarbeiter im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) etwa 10.000 Proben. Auch 839 Wildvögel testeten die Experten. Dabei wurde lediglich bei einer im ostfriesischen Greetsiel entdeckten toten Möwe der H5N8-Erreger festgestellt. Wie das hochansteckende Virus in die Ställe in den Landkreisen Cloppenburg und Emsland gelangen konnte, ist weiterhin unklar. Der aus Asien stammende Vogelgrippe-Erreger wurde in Mecklenburg-Vorpommern erstmals in Europa nachgewiesen. Später tauchte das H5N8-Virus in mehreren Bundesländern sowie unter anderem in den Niederlanden und Großbritannien auf. (dpa)  
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Petras schrieb am 05.02.2015 18:10 Uhrzustimmen(135) widersprechen(70)
Eine Abschaffung der Stallpflicht ist überfällig!!!!! Die Wildvogelthese konnte bis heute nicht hinreichend bewiesen werden, denn die sehr wenigen positiven Nachweise weniger Einzeltiere und die wesentlich großere, ja z. B. in Niedersachsen mehr als 800 mal höhere Zahl negativ beprobter Tiere zeigt, dass H5N8 eben nicht in der Wildvogelpopulation verbreitet ist, sondern dass sich einzelne Vögel - aus welchen Gründen auch immer - in seltenen Einzelfällen damit ansteckten. Da zuvor etliche Krankheitsausbrüche in geschlossenen Ställen erfolgt waren, ist dies ja auch nicht verwunderlich. Es wurde aber in keinem einzigen Fall belegt, dass hoch pathogene Viren wie H5N8 oder H5N1 sich über längere Zeit in der Wildvogelpopulation nachweisen lassen. Allenfalls die harmlosen gering pathogenen Varianten wurden vereinzelt gefunden - und auch diese waren recht selten, wie das Wildvogelmonitoring mit hunderttausenden von Proben belegte. Die einseitige Fokussierung des FLI auf Wildvögel hat zumindest eine Erkenntnis zutage gebracht: Bei Wildvögeln ist kaum etwas zu finden. Studien zum Verhalten von Wildvögeln zeigen zudem, dass Wild- und Nutzgeflügel so gut wie keinen Kontakt miteinander haben - auch im Freiland. Die derzeitigen Fälle bestätigen dies ja. Es war keine einzgie Freilandhaltung von Nutzgeflügel betroffen - nur dort, wo Stockenten gehalten wurden (was ja eher in Parks der Fall ist) gab es einen Fall von Ansteckung - in einem Park, nicht in Niedersachsen - und auch hier sind andere Vektoren, wie z. B. das Entenfutter nicht hinreichend untersucht worden. Futtermittel sind ein weites Feld, wie jeder weiß, der sich damit einmal befasst. Hier wäre Detektivarbeit nötig. Auch die vielfältigen Handelsrouten, Transporte, Entsorgungen und Beziehungen hin und her sind der tieferen und nicht nur oberflächlichen Betrachtung wert. Warum wird dieses Feld so oberflächlich beackert? Für mich ergibt sich nur die Schlussfolgerung, dass man hier nichts finden will. Fände man hier etwas - und es ist viel zu finden, immerhin gab es 10 Ausbrüche in geschlossenen Ställen (mit je tausenden Tieren ) europaweit! Wie kam das Virus in die Ställe? Festzuhalten bleibt, dass es sich immer um große, überregional, z. T. sogar global agiernde Unternehmen handelte. Viren mutieren bei schnellem Wirtswechsel leichter zu höher pathogenen Formen. Ein solcher schneller Wirtswechsel ist ihnen in Massenställen möglich. Stallpflicht fördert daher Mutationen zu höherer Pathogenität! Zudem können x Freilandhalter mit Fotos belegen (ich bekam etliche zugesandt), wie ihre Tiere unter der Stallpflicht leiden, wie zerpickt nun die ehemals gesunden Tiere (die ich zum Teil gesund kannte), aussehen! Eine so einschneidende Maßnahme, die für die Freilandhalter existenzbedrohend ist, sollte zumindest auf klar belegten wirklichen Risiken beruhen. Solche aber liegen nicht vor! Literatur: Eine hilfreiche Zusammenstellung von Daten zum Thema liefert unter anderem das unabhängige Wissenschaftsforum Aviäre Influenza (WAI) www.wai.netzwerk-phoenix.net
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