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05.02.2007 | 16:40 | Vogelgrippe 

Ursache von H5N1-Infektion in Großbritannien unklar

BRÜSSEL/LONDON (Dow Jones)--Der Auslöser der Infektion von Truthähnen mit dem auch für Menschen gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 auf eine Geflügelfarm in Großbritannien ist nach Angaben der Europäischen Kommission vom Montag unklar.

Truthahn
(c) proplanta
Das Londoner Umweltministerium hatte am Wochenende bestätigt, dass es sich bei dem Erreger, der auf einem Hof mit 159.000 Truthähnen nachgewiesen wurde, um die hochansteckende asiatische Variante des Virus handelt. Rund 2.500 Tiere verendeten bereits am Wochenende, die Behörden ordneten die Keulung des gesamten Bestandes an. Bis Montagabend sollten alle Tiere getötet sein, sagte ein Sprecher der EU-Kommission.

Die britischen Behörden hätten alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, die in den entprechenden EU-Vorschriften vorgesehen seien, fügte er hinzu. Es wurden Schutzzonen um den betroffenen Betrieb gezogen und im Umkreis von zehn Kilometern um den Hof wurde Stallpflicht für Geflügel angeordnet. Menschen sind auf der Truthahnfarm nach Angaben des Landwirtschafts-ministeriums nicht erkrankt.

Es ist das erste Mal, dass H5N1 in Großbritannien bestätigt wurde, seit das Virus im März vergangenen Jahres bei einem wilden Schwan nachgewiesen wurde. Die ersten Truthähne auf der Farm in der Grafschaft Suffolk nordöstlich von London verendeten einem Zeitungsbericht zufolge bereits am Dienstag. Erst zwei Tage später seien die Behörden informiert worden, schrieb der "Sunday Telegraph".

Erst im Januar wurde der gefährliche Erreger auf einer Gänsefarm in Ungarn entdeckt. Damit gibt es seit August vergangenen Jahres zwei Fälle von Vogelgrippe in Europa. An diesem Dienstag wird sich nach Angaben des Kommissionssprechers der ständige Ausschuss für Lebensmittelsicherheit, in dem Experten aus den EU-Mitgliedstaaten vertreten sind, mit der Situation nach den jüngsten Ausbrüchen beschäftigen.

Der für Gesundheit zuständige Kommissar Markos Kyprianou betonte am Montag, dass es sich bei der Vogelgrippe nach wie vor um eine Tierseuche handele. Man dürfe das nicht mit einer Grippe-Pandemie verwechseln, bei der sich Menschen gegenseitig ansteckten. Gesundheitsexperten befürchten allerdings, dass das H5N1-Virus zu einem Erreger mutieren könnte, der auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist. Für diesen Fall wird auch in der EU an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet. Das Vogelgrippe-Virus hat seit Ende 2003 weltweit mindestens 164 Menschen das Leben gekostet. Häufig hatten die Verstorbenen engen Kontakt zu Geflügel. DJG/AP/frh/apo 

Dow Jones Newswires
February 05, 2007 09:25 ET (14:25 GMT)
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