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06.08.2007 | 15:07 | Tierseuche 

Maul- und Klauenseuche - Wie gefährlich ist die Tierkrankheit?

Hamburg - Die hochansteckende Maul- und Klauenseuche gilt als die wirtschaftlich bedeutendste Tierkrankheit überhaupt.

Kuhmaul
(c) proplanta

Bei einem Ausbruch gelten daher strenge Sicherheitsregeln.
 
 
 

 
Was ist der Erreger der Maul- und Klauenseuche?
Die Maul- und Klauenseuche wird durch ein hochansteckendes Virus ausgelöst. Dieses Aphtovirus kommt nicht nur in den infizierten Tieren vor, sondern hält sich auch lange in der Umwelt. Eingetrocknet kann es an Haaren, Wänden, Säcken, Heu und ähnlichem haften. Im Erdboden, im Abwasser und in Jauche kann es monatelang ansteckend bleiben, in eingefrorenem Fleisch sogar jahrelang. In ungefrorenem Schlachtfleisch wird das Virus jedoch innerhalb von etwa 48 Stunden zerstört.

Wie verbreitet sich die Seuche?
Das Virus wird nicht nur von erkrankten Tieren übertragen, sondern auch über Futter, Milch, Kot, Blut und infizierte Gegenstände. Auch Menschen können den Erreger an Kleidern oder Stiefeln mit sich tragen. Selbst der Wind kann die Viren über weite Entfernungen verbreiten.

Wer kann sich anstecken?
Die Maul- und Klauenseuche befällt vor allem Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und andere Klauentiere, etwa Rehe.

Kann das Virus auch Menschen befallen?
Für Menschen gilt das Virus nach Auskunft der Bundesapothekerkammer normalerweise als ungefährlich. Ein gewisses Risiko besteht bei intensivem Kontakt zu erkrankten Tieren, etwa für Tierärzte. Auch unabgekochte Milch von kranken Tieren kann ansteckend sein. Beim Menschen heilen Fieber, schmerzhafte Ausschläge und Bläschen in der Regel folgenlos aus.

Gibt es eine Impfung?
Für Nutztiere gibt es Impfstoffe, seit 1992 ist die Impfung allerdings EU-weit untersagt, damit sich das Virus nicht unerkannt verbreiten kann. Notfallimpfungen bei einem Ausbruch hat die EU- Kommission jedoch unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt.

Wie äußert sich die Infektion?
Wird ein Tier infiziert, dauert es 2 bis 18 Tage, bis die Krankheit ausbricht. Das Virus verursacht Fieber und flüssigkeitsgefüllte Bläschen an den Schleimhäuten im Mund und an den Klauen. Diese Bläschen enthalten hochansteckende Lymphe. Platzen sie, kommt es an diesen Stellen oft zu schmerzhaften Bakterieninfektionen.

Die Tiere lahmen und mögen nicht mehr fressen. Nahezu alle infizierten Tiere erkranken, zwei bis fünf Prozent sterben. Je nach Tierart verläuft die Krankheit allerdings unterschiedlich schwer - bei Ziegen etwa oft ohne merkliche Symptome.

Verbreitungsgebiete
Aktuell verzeichnet die UN-Organisation für Tiergesundheit
(OIE) in Paris 19 Fälle der MKS weltweit (vor allem in Asien, Afrika und Südamerika). In  Europa sind Ausbrüche seltener, Deutschland war zuletzt 1988 betroffen. In den vergangenen zehn Jahren (1997-2006) hat die OIE in ihrer europäischen Region, zu der sie auch Staaten in Vorderasien zählt, in folgenden Ländern MKS-Ausbrüche registriert:

- Armenien (1998, 2000)
- Aserbaidschan (2001)
- Frankreich (2001)
- Georgien (1997-2002)
- Griechenland (2000)
- Großbritannien (2001)
- Irland (2001)
- Niederlande (2001)
- Russland (2000, 2004, 2006)
- Türkei (1997-2006)
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