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10.03.2014 | 13:00 | Antibiotika-Resistenzen 

Grüne wollen Verbot von Reserve-Antibiotika im Stall

Berlin - Die Grünen dringen angesichts neuer amtlicher Auswertungen auf ein Verbot besonders wichtiger Antibiotika für den Einsatz in der Tiermast.

Reserve-Antibiotika
(c) Eisenhans - fotolia.com
«Wer die Vergabe von lebensrettenden Medikamenten nicht auf schwer kranke Menschen beschränkt, handelt grob fahrlässig», sagte die Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Bärbel Höhn (Grüne), der Nachrichtenagentur dpa. Diese sogenannten Reserve-Antibiotika wurden zuletzt in größeren Mengen zur Verwendung in Ställen an Tierärzte abgegeben.

Hintergrund ist ein neuer Bericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Als «besorgniserregend» bewertet wird darin eine weitere Zunahme von Fällen, in denen Reserve-Antibiotika gegen bestimmte Darmkeime (E. coli) nicht wirken. Diese werden auch bei Menschen für schwere Krankheitsfälle verwendet, wenn normale Antibiotika nicht mehr anschlagen.

In diesem Zusammenhang wird seit längerem der starke Einsatz von Medikamenten in Ställen kritisiert. Die Verwendung soll sinken, um die Gefahr von Resistenzen zu verringern. «Die Bundesregierung muss endlich die Konsequenzen aus ihren wissenschaftlichen Analysen ziehen und ein Verbot von Reserve-Antibiotika in der Tierhaltung auf den Weg bringen», forderte Höhn.

Für Mastanlagen wurden nach jüngsten Daten insgesamt etwas weniger Antibiotika verteilt. Die Menge ging laut BVL-Statistik 2012 im Vergleich zu 2011 um 87 Tonnen auf 1619 Tonnen zurück. Bei Reserve- Antibiotika der Klasse der Fluorchinolone, deren Einsatz kritisch gesehen wird, gab es aber eine Zunahme um zwei auf zehn Tonnen.

Der Bericht des Bundesamts stellt fest, dass ein Monitoring des Jahres 2012 im Vergleich zum Zeitraum 2009 bis 2011 «in den meisten Bereichen keine starke Veränderung der Resistenzlage» gezeigt habe. Besorgniserregend sei aber «der weitere Anstieg der Resistenzraten von E. coli gegenüber Cephalosporinen der dritten Generation und dem Fluorchinolon Ciprofloxacin». (dpa)
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