(c) proplanta Weitere Kontrollen von Geflügelbeständen ergaben bisher keine Hinweise auf das hochansteckende, auch für Menschen gefährliche Virus H5N1. Dieses war vor einigen Tagen in einem Bestand von elf Hühnern eines privaten Halters festgestellt worden. Alle 20 daraufhin im engeren Sperrbezirk gesammelten Proben erwiesen sich nach Angaben der Sprecherin des Kreises Oberhavel, Patricia Schuster, als harmlos.
Am Sonntag wurden die Veterinärkontrollen auf einen Umkreis von zehn Kilometern um den Fundort in Altglobsow ausgedehnt. In diesem Beobachtungsgebiet liegen nach Angaben des zuständigen Amtstierarztes Ralf Schönherr auch zwei Geflügel-Großbetriebe: eine Hähnchenmastanlage mit rund 220.000 Tieren und eine Anlage mit etwa 24.000 Legehennen. Im engeren Sperrbezirk mit einem Radius von drei Kilometern wohnen 19 gemeldete Geflügelhalter mit 466 Tieren.
Wie die infizierten Hühner sich angesteckt haben könnten, blieb vorerst unklar. «Wir sind völlig ratlos», sagte Schönherr. «Wir haben im Moment keinen Anhaltspunkt.» Die Veterinäre hätten Spuren bis zur Gefriertruhe und zum Kühlschrank des betroffenen Geflügelhalters zurückverfolgt, denn der Erreger könne theoretisch auch über gefrorene Weihnachtsgänse und -enten übertragen werden. Derzeit weitet sich die Seuche bei Nutzgeflügel im Nachbarland Polen aus.
Nach dem Ausbruch der Geflügelpest in Nordbrandenburg wurde inzwischen auch vorsorglich im benachbarten Kreis Mecklenburg- Strelitz eine Beobachtungszone eingerichtet. Dort müsse das Geflügel in mehreren Orten ab sofort im Stall bleiben, sagte eine Sprecherin. Obendrein wurde eine schärfere Beobachtung von Wildvögeln im Süden des Kreises angeordnet. Am Montag will erneut der Landeskrisenstab in Schwerin zusammenkommen, um über weitere Maßnahmen zu beraten.
Im vergangenen Juni war zum ersten Mal in diesem Jahr in Deutschland wieder das H5N1-Virus nachgewiesen worden. Damals wurden im Nürnberger Stadtgebiet an zwei Seen tote Vögel entdeckt. Weitere Fälle folgten in verschiedenen Bundesländern. Allein in Bayern wurden im September Hunderttausende Enten gekeult. (dpa)
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