Das
Influenzavirus wurde zunächst vom betroffenen
Betrieb bei Eigenkontrollen festgestellt und später vom Landesamt für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit bestätigt, wie der Landkreis Aurich mitteilte.
Es handele sich um die hochansteckende Form H5N8. Sie wird auch als Vogelgrippe bezeichnet. Für Menschen geht vom Virustyp
H5N8 keine Gefahr aus, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Agrarministeriums in Hannover am Sonntag.
«Wir hoffen, dass der Fall durch die Eigenkontrolle in einem frühen Stadium erkannt wurde», sagte die Sprecherin. Die betroffenen Elterntiere wurden noch am Samstag getötet. Das Veterinäramt des Landkreises hat den Angaben zufolge einen
Sperrbezirk im Radius von drei Kilometern und ein Beobachtungsgebiet im Radius von zehn Kilometern um den Betrieb eingerichtet. In zwei weiteren Putenbetrieben in dem Bezirk wurden die Geflügelbestände dagegen negativ getestet.
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (
CDU) rief am Sonntag Geflügelbetriebe und Privathalter dazu auf, die Maßnahmen zur Biosicherheit in ihren Beständen zu verstärken. Es solle verhindert werden, dass die Geflügelpest in ihre
Betriebe eingeschleppt werde. Dazu gehöre vor allem, «einen möglichen Eintrag des Virus durch Kontakt zu Wildvögeln, aber auch über Fremdpersonen, zu vermeiden», hieß es in einer Mitteilung.
Nach Angaben des Bundesministeriums für
Ernährung und Landwirtschaft wurde die Geflügelpest am Freitag auch in Brandenburg bei zwei Mäusebussarden nachgewiesen. In Brandenburg war schon im Januar Vogelgrippe bei einer Blessgans nahe der polnischen Grenze nachgewiesen worden. Daraufhin mahnte die
Geflügelwirtschaft Halter zur Vorsicht.
Eine letzte Geflügelpest-Epidemie hatte im November 2016 begonnen und war im Frühjahr 2017 abgeklungen. Sie war die schlimmste Tierseuchenwelle dieser Art in Deutschland seit Jahrzehnten. Über 900.000 Tiere mussten bundesweit gekeult werden, davon 800.000 in Niedersachsen.