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23.06.2018 | 11:07 | Zu wenig Nutztierpraktiker 
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Tierärztemangel im Nutztierbereich droht

Hohne - Hund statt Rind, Katze statt Schwein: Immer weniger Tierärzte wollen sich um Nutztiere kümmern. Gleichzeitig spezialisieren sich immer mehr auf Heimtiere.

Nutztiermedizin
Tierärzte wollen lieber Haustiere als Nutztiere behandeln. (c) proplanta
Ein Grund: Seit rund 20 Jahren sind 80 bis 90 Prozent der Studierenden an den fünf deutschen tierärztlichen Hochschulen Frauen. Und Frauen kümmern sich gerne um Haustiere, wie Zahlen der Bundestierärztekammer zeigen.

Zu dieser Präferenz kommt, dass viele Frauen Teilzeit und in der Stadt arbeiten möchten, was in der Kleintiermedizin einfacher ist, sagt die Sprecherin des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte, Astrid Behr.

Dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, bereitet der Rückgang der Nutztierpraktiker Sorgen: «In Gebieten mit wenigen Nutztieren wird es für Landwirte immer schwieriger, gute Spezialisten für Schweine und Rinder zu finden.»

2006 gab es bundesweit noch 2.631 Nutztierpraktiker, im vergangenen Jahr waren es 1.125 - weniger als halb so viele. Gleichzeitig gab es 4.673 Ärzte für Haustiere, 2017 waren es schon 6.099.

Zurzeit arbeiten noch etwa gleich viele Männer und Frauen als Veterinäre. Doch der Präsident der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Gerhard Greif, schätzt, dass in den nächsten Jahren mehr als 80 Prozent Frauen den Job ausüben werden.
dpa
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Kommentare 
der unbelehrbare schrieb am 25.06.2018 13:38 Uhrzustimmen(14) widersprechen(6)
Das liegt wohl eher an den besseren Verdienstmöglichkeiten bei Haustieren. Ein Bauer wird kaum auf die Idee kommen seinen Kühen künstliche Kniegelenke oder Zahnprothesen einsetzen zu lassen.
Lindenkamp schrieb am 23.06.2018 21:38 Uhrzustimmen(8) widersprechen(16)
Tierfreunde wollen gerne Tierärzte werden.
Nutztierhaltung im gesunden Zustand ist oft schon grobe Tierquälerei.
Welcher Tierfreund und -helfer soll da zu Arbeiten noch Spaß an der Arbeit haben ?
Es gibt genug Veterinärärzte die wegen der Zustände in der Nutzviehhaltung in psychische Behandlung mußten.
Ich kann da keine Verwunderung für die menschliche Abwendung von solchen Betrieben finden.
Über was wundert ihr Euch eigentlich ?
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