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29.05.2018 | 07:56 | Feldhasensterben 

Hasenpest in Bayern

Würzburg - Im Landkreis Würzburg ist die auf den Menschen übertragbare Hasenpest nachgewiesen worden.

Feldhase
Tote Feldhasen haben im Landkreis Würzburg das Veterinäramt auf den Plan gerufen - denn die Tiere sind an das Hasenpest verendet. Die Krankheit ist auf den Menschen übertragbar. Der Bayerische Jagdverband warnt aber vor Hysterie. (c) proplanta
Im Gemeindegebiet von Estenfeld hätten Experten den Erreger der Tularämie - so der Fachausdruck - bei toten Feldhasen gefunden, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes am Montag mit.

Ansteckungsgefährdet sind nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) vor allem Menschen, die intensiv Kontakt mit erkrankten Tieren oder deren Ausscheidungen haben. «Die Tularämie des Menschen ist daher in erster Linie eine Berufskrankheit von Jägern, aber auch von Köchen, Metzgern und Tierärzten», heißt es beim LGL. Man wisse aber auch von Infektionen von Landwirten.

Allerdings: Wenn beispielsweise Spaziergänger tote Feldhasen oder andere Wildtiere im Wald finden, sollten die Kadaver keinesfalls angefasst werden, rät Claudia Gangl, Referentin für Wildkrankheiten und Tierschutz beim Bayerischen Jagdverband (BJV). Zugleich aber warnte sie vor Hysterie.

Wer tote Tiere sehe, solle das örtliche Veterinäramt beim Landratsamt informieren. Und: Es verstehe sich von selbst, dass Wildbret nur komplett durchgegart gegessen werden sollte, sagte Gangl der Deutschen Presse-Agentur.

Bei rechtzeitiger Diagnose sei die Krankheit beim Menschen mit Antibiotika gut behandelbar, heißt es beim LGL. Die Krankheit beginne mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen. Erkrankte Tiere erleiden meist eine Blutvergiftung und sterben daran.

Die Hasenpest wird in Bayern eher selten nachgewiesen - für 2015 listet das LGL 16 positiv getestete Feldhasen auf, beim Menschen gab es in diesem Zeitraum vier den Behörden bekannte Erkrankungen. 2016 und 2017 testeten die LGL-Experten je zehn Feldhasen positiv auf Tularämie. Experten raten Jägern, die mit verdächtigen Tieren in Kontakt kommen, Hand- und Mundschutz zu tragen.
dpa/lby
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