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04.09.2016 | 16:42 | Tierversuche 

Nach Tierschutz-Verstößen: Jenaer Alternsforscher wollen Tierversuche fortsetzen

Jena - Das wegen Tierschutz-Verstößen in Verdacht stehende Leibniz-Institut für Alternsforschung in Jena will seine im Mai gestoppten Tierversuche baldmöglichst fortsetzen.

Tierversuche in Jena
(c) Natalia Pavlova - fotolia.com
«Wir hoffen, dass wir nach sorgfältiger Prüfung durch die Behörden die Versuche ab Herbst Stück für Stück wieder aufnehmen können», sagte der wissenschaftliche Direktor, Karl Lenhard Rudolph, der Deutschen Presse-Agentur.

Seinen Worten zufolge hat sich die Genehmigungsbehörde jüngst vor Ort über die Neuerungen im Haus informiert und bestätigt, dass die Auflagen zur Zucht und Haltung von Versuchstieren erfüllt seien. Dazu gehöre, dass zwei Tierärzte neu eingestellt wurden. Damit sei die Leitung des Tierhauses neu besetzt und die Funktion des Tierschutzbeauftragten im Haus selbst angesiedelt worden. Zudem wird das Institut von einem externen Expertenbeirat bei Tierversuchen beraten.


Forscher experimentierten 2015 mit mehr als 32.000 Tieren



Tierversuche sind auch an Thüringer Forschungsstätten an der Tagesordnung. Dazu zählen etwa die Jenaer Universität samt Uniklinikum und die Leibniz-Institute für Alternsforschung sowie für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie. Nach Angaben des für Tierschutz zuständigen Gesundheitsministeriums wurden in den vergangenen Jahren jeweils alle beantragten Tierversuche genehmigt.

2015 waren das 69. Hinzu kommen weitere 41, die nur angezeigt werden mussten. Das betrifft laut Tierschutzgesetz zum Beispiel Versuche, die Lehr- und Ausbildungszwecken oder zur Prüfung von Impfstoffen dienen. Im Jahr zuvor waren es zusammen 169.

Besonders oft kommen Mäuse für die Forschung zum Einsatz, gefolgt von Ratten und Fischen. Experimente werden aber auch etwa mit Schweinen, Schafen, Kaninchen, Vögeln und Hunden durchgeführt. 2015 waren es in Thüringen insgesamt 32.152 Tiere - im Jahr davor gut 1.000 mehr
dpa/th
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