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23.04.2011 | 10:02 | Marketingoffensive von Westfleisch 

Kreative Luftnummer von Westfleisch: "Aktion Tierwohl" ist Verbrauchertäuschung!

Kiel - Die Westfleisch-Gruppe versucht, mit einer teuren Marketingoffensive den Kunden im Rahmen der sogenannten „Aktion Tierwohl“ ein angebliches Tierschutzlabel für Schweinefleisch und Wurstprodukte schmackhaft zu machen.

Fleischprodukte
Wo bei Westfleisch Tierwohl drauf steht, steckt aber kein Tierschutz drin. Das ist pure Verbrauchertäuschung, denn der Normalbürger unterscheidet gar nicht zwischen „Tierwohl" und „Tierschutz".

Das neue Programm „Aktion Tierwohl" wird in einigen gefälligen Artikeln der Fachpresse vorab hoch gelobt, obwohl die Maßnahmen kaum tierschutzrelevant sind. Vorgesehen sind vor allem die Einhaltung geltender Vorschriften und branchenübliche Praxis bezüglich der Überwachung der Tiergesundheit. „Die Analyse der pathologischen Befunde vom Schlachtband liefert zwar seit Jahrzehnten hilfreiche Indizien über die Zustände in den landwirtschaftlichen Betrieben, ist aber wegen der fehlenden Eindeutigkeit der Ursache- und Wirkungszusammenhänge nicht wirklich aussagekräftig", so Professor Lorenzen, Vorsitzender von PROVIEH. „Als Beleg für eine am Tierwohl orientierte Haltungsform sind die Schlachtbandbefunde völlig unzureichend."

Eine bestandene Tierschutzschulung der Bauern erlöst diese kaum vom Kostendruck und den niedrigen Abnahmepreisen, die zu immer mehr Massentierhaltung auf engstem Raum (und Betriebsaufgaben) geführt haben. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn es nach Westfleisch geht; denn der von den Verbraucher/innen verlangte etwa zehnprozentige Preisaufschlag soll vorerst nicht mit den Bauern geteilt werden. Warum auch? Den bisher teilnehmenden BestSchwein-Erzeugern entstehen durch die Teilnahme ja gar keine Mehrosten! Tierschutzgerechte Verbesserungen der Haltungsbedingungen wie wesentlich mehr Platz pro Tier, ausreichend natürliches Beschäftigungsmaterial, Raufutter und Nestbaumaterial für Muttersauen oder andere dringend erforderliche Tierschutzmaßnahmen sucht man nämlich vergeblich in den Anforderungen. Auch das eigentlich längst verbotene routinemäßige, vorbeugende Schwanzkupieren und das Abkneifen der Eckzähne bleiben im Rahmen der Aktion Tierwohl geduldet. Eine solche Mogelpackung kann nicht die Zustimmung, geschweige denn den Beifall von Tier- und Verbraucherschützern finden!

Politik und Markt haben in Sachen Tierschutzetikettierung bisher versagt. PROVIEH fordert statt inhaltsleerer Trugbilder einen konstruktiven, offenen Dialog zwischen Fleischindustrie und Tierschutz zur Erstellung eines privatwirtschaftlichen deutschen Tierschutzlabels, das diese Bezeichnung verdient.

Mehr Informationen unter www.provieh.de und http://www.westfleisch.de/landwirtschaft/aktion-tierwohl.html (VgtM)
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