Anlass sind wiederholte Fernsehbilder, die zeigen, wie Tierpfleger die nach ihrer Ansicht nicht überlebensfähigen oder überzählige Ferkel mit dem Kopf auf den Fußboden oder gegen die Kobenwand schlagen und so töten.
Wie ein Ministeriumssprecher am Mittwoch sagte, sind zu der Beratung unter Leitung der Landestierärztin Maria Dayen die Veterinäramtsleiter der Landkreise, Schweinehalter, der Schweinekontroll- und Beratungsring und der
Bauernverband eingeladen.
Der Leiter des Schweinekontroll- und Beratungsrings im Land, Jörg Brüggemann, sagte der dpa: «Es gibt klare Regelungen, dass Tiere, die nicht lebensfähig sind, von Schmerzen und Leiden erlöst und getötet werden.» Kleinstferkel müssten demnach mit einem Schlag getötet werden. «Wir plädieren nicht dafür, einen Knüppel oder Hammer zu nehmen», erläuterte der Berater.
Die Kraftwirkung sei größer, wenn die Tiere durch einen Schlag auf den Boden, die Wand oder die Buchtenkante getötet werden. «Das klingt schlimm», gab Brüggemann zu. Aber man dürfe das nicht vermenschlichen. «Wir machen Nutztierhaltung, um Lebensmittel zu produzieren.»
Im Prinzip sind die Mitarbeiter des Tierzuchtgutes Losten (Nordwestmecklenburg), wo Tierschützer heimlich filmten, demnach richtig vorgegangen. Konkret rügte Brüggemann jedoch, dass der Schlag nicht in jedem Fall hart genug erfolgte und dass die Nachkontrolle fehlte, ob die Tiere wirklich tot waren.
Nach Angaben des Ministeriumssprechers werde daran gedacht, das Selektieren der Ferkel zusammen mit einem Tierarzt oder zumindest nach dem Vier-Augen-Prinzip vorzuschlagen. Brüggemann hält das für unnötig. Ein erfahrener Betreuer sehe das, meinte er.
Im Tierzuchtgut Losten wurden einem Bericht der «Ostsee-Zeitung» zufolge erste Konsequenzen gezogen. Tiere, die nach Ansicht eines Veterinärs keine Überlebenschancen haben, sollen künftig eingeschläfert werden, hieß es. «Das wird teuer, aber wir wollen nicht mehr angreifbar sein», zitierte das Blatt den Geschäftsführer Alwin Neteler. Gegen die Geschäftsführung der Tierzuchtgut Losten GmbH & Co. KG hat die Staatsanwaltschaft Schwerin ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet. (dpa/mv)