Klima- und Energiepolitik beim EU-Gipfel
Im Kampf gegen die
Erderwärmung hat sich Europa bislang Ziele für das Jahr 2020 gesetzt. Beim EU-Gipfel wollen sich die Staats- und Regierungschefs auf Zielmarken für 2030 einigen.
Damit will die EU bei der Klimakonferenz Ende 2015 in Paris antreten. Ziel bleibt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Es geht um Maßnahmen in folgenden Bereichen:
Kohlendioxid (CO2)
Treibhausgase verändern die Atmosphäre der Erde und tragen zu ihrer Erwärmung bei.
CO2 entsteht beim Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas. Die EU will den CO2-Ausstoß bis 2020 verglichen mit 1990 um ein Fünftel kappen.
Für 2030 fasst die EU nun ein neues verbindliches Sparziel von 40 Prozent ins Auge (wieder im Vergleich zu 1990). Es soll wie bisher auf die einzelnen EU-Länder umgelegt werden. Diese Lastenteilung ist einer der Hauptstreitpunkte beim Gipfel.
Ökoenergien
Erneuerbare Energien aus Wind oder Sonne sind klimaschonender als fossile Brennstoffe. Deshalb haben sich die EU-Staaten verpflichtet, deren Anteil zu erhöhen. Jedes Land hat eine Zielmarke, aber im europäischen Durchschnitt soll der Anteil der Ökoenergien 2020 bei einem Fünftel liegen.
Für 2030 hat die
EU-Kommission einen Anteil von mindestens 27 Prozent vorgeschlagen, der aber nur für die EU als Ganzes verbindlich wäre. Gesetzlich festgeschriebene - und einklagbare - nationale Ziele gäbe es nicht.
Energiesparen
Auch ein niedrigerer Energieverbrauch schont das Klima. Derzeit gilt in der EU ein unverbindliches Einsparziel von 20 Prozent an Wärme und Strom für 2020 - verglichen mit dem vorhergesagten Energieverbrauch ohne Auflagen der Politik. Für 2030 hatte die EU-Kommission ein Energiesparziel von 30 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 vorgeschlagen.
Das Thema ist umstritten, Großbritannien und Osteuropa haben Bedenken. Vor Gipfelbeginn zeichnete sich ein Kompromiss-Wert von 27 Prozent ab. (dpa)