Starkregen «verwässert» Juni-Bilanz des Wetterdienstes
Extreme Niederschläge am letzten Tag des Monats haben im Juni die vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (
DWD) für Berlin und Brandenburg buchstäblich verwässert. Denn nach der vorläufigen Bilanz, die am 29. Juni auf der Grundlage der bisherigen Messwerte und von Prognosen veröffentlicht worden war, war Brandenburg die trockenste und Berlin die zweittrockenste Region Deutschlands mit einem deutlichen Niederschlagsdefizit gewesen.
Nach der Auswertung der Niederschläge vom 30. Juni sah die DWD-Bilanz am Freitag ganz anders aus: Berlin war danach im Juni mit gut 73 Litern Niederschlag pro Quadratmeter eine durchschnittlich feuchte Region, Brandenburg hatte mit 77 Litern pro Quadratmeter sogar überdurchschnittlich viel Niederschlag.
Ein massiver Regentag hatte hier alles verändert, denn noch am 29. Juni waren sowohl in Berlin als auch in Brandenburg nur etwa 30 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden. In den letzten 24 Stunden des Monats waren hingegen örtlich bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter geprasselt und sorgten für eine völlig andere Bilanz.
«Das ist seit der Veröffentlichungen der vorläufigen Monatsbilanzen noch nicht passiert», sagte ein Sprecher des DWD. Es handele sich um ein «absolut außergewöhnliches Ereignis».
Die neue Bilanz wirft allerdings nur nach Zahlen einen neuen Blick etwa auf die Situation der Landwirte in Brandenburg. «Wenn es an 29 Tagen viel zu trocken ist und dann am letzten Tag dann Extremregen kommt, ist das für die Landwirtschaft eher kontraproduktiv», sagte der DWD-Sprecher. Der
Starkregen könne die ausgetrocknete Erde wegschwemmen, die tieferen Bodenschichten hingegen würden nicht aufgefüllt. «Die Landwirtschaft braucht gleichmäßigen Niederschlag.»
Ob Extremregen wie der Niederschlag am 30. Juni schon ein Zeichen des Klimawandels sei, könne nicht klar gesagt werden. Fest stehe dagegen, dass Extremwetterereignisse im Zuge des Klimawandels häufiger werden.