Sie nehmen jährlich weltweit rund 50 Millionen Tonnen Stickstoff auf und binden rund 14 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, haben Forscher des Frankfurter Biodiversität- und Klima-Forschungszentrums, des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie und der Technischen Universität Kaiserslautern berechnet. Das sei die Hälfte des Stickstoffs in der Luft, der an Land gebunden wird.
Die Kohlendioxid-Menge entspreche dem, was pro Jahr weltweit durch Waldbrände und verbrannte
Biomasse freigesetzt wird.
Die größten Kohlendioxid-Speicher unter den sogenannten Kryptogamen sind demnach die Algen, Moose, Farne und Pilze in den Wäldern der Nordhalbkugel, schreiben die Forscher in der britischen Fachzeitschrift «Nature Geoscience».
Die Organismen hätten indirekt Einfluss auf das Klima, teilte das Frankfurter Forschungszentrum am Montag mit. Der
Klimawandel könne mit ihnen zwar nicht bekämpft werden, weil das Treibhausgas Kohlendioxid lediglich wenige Jahre lang gespeichert werde.
Allerdings gelange über die Organismen Stickstoff als mineralischer Dünger in den Boden. Dadurch werde das Wachstum von Pflanzen wie Bäumen angekurbelt, die Kohlendioxid langfristig speichern.
Für ihre Arbeit werteten die Wissenschaftler aus Frankfurt, Mainz und Kaiserslautern Daten von mehr als 200 einzelnen Studien zum Vorkommen und Stoffwechsel der Organismen aus. (dpa)