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02.05.2015 | 10:27 | Wetterrückblick April 2015 

Aprilwetter in Österreich ausgesprochen sonnig

Wien - Der April 2015 brachte in ganz Österreich relativ viel Sonnenschein.

Wetterrückblick April 2015
(c) proplanta
„Im Großteil Österreichs zeigte sich die Sonne um 10 bis 30 Prozent länger als im vieljährigen Mittel", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „ im Süden sowie stellenweise in Vorarlberg war es sogar um 30 bis 84 Prozent sonniger als im Mittel."

Temperatur von -13,5 °C bis +28,3 °C



Auch die Temperatur lag einmal mehr über dem Durchschnitt, mit einer Abweichung von +0,5 °C zum Mittel 1981-2010. Warum dieser April trotzdem von vielen Menschen eher als kühl empfunden wurde, kann ZAMG-Klimatologe Orlik mit Zahlen erklären: „Der April 2015 lag zwar über dem 30-jährigen Mittel, war aber kühler als alle April-Monate der jüngeren Vergangenheit. Den letzten kühleren April gab es im Jahr 2008, dieser entsprach exakt dem Mittel."

Die Extremwerte lagen, wie fast immer im Frühling, weit auseinander. Die höchste Temperatur wurde mit 28,3 °C am 16. April in Andau im Seewinkel (B) gemessen. Die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort registrierte die ZAMG mit -13,5 °C am 7. April in Seefeld (T).

Nur 10 Millimeter Niederschlag in Klagenfurt



Sehr unterschiedlich war der Niederschlag verteilt. An der Nordseite der Alpen, von Vorarlberg bis ins Mostviertel, war es zum Teil um 25 bis 75 Prozent nasser als im vieljährigen Mittel. Im Süden und im Osten war es verbreitet um 25 bis 75 Prozent trockener, in Kärnten stellenweise sogar um bis zu 84 Prozent. „Ganz markant war die Trockenheit in diesem April im Raum Klagenfurt, „sagt Klimatologe Orlik, „mit nur 10 Millimeter Niederschlag wurde an der Wetterstation am Flughafen Klagenfurt der fünfttrockenste April seit dem Jahr 1813 registriert."

Der April 2015 im Detail



Temperatur



Mit einer Abweichung von +0,5 °C zum Mittel 1981-2010 war der April 2015 bundesweit der kälteste April seit dem Jahr 2008. Zwischen -0,2 °C und +0,5 °C lagen die Anomalien in Nordtirol, Salzburg, in der Steiermark nördlich der Mur und Mürz sowie in Teilen Oberösterreichs und vom nördlichen Waldviertel über Wien bis ins Nordburgenland.

Um +0,5 bis 1,5 °C wärmer als im Mittel war es in Vorarlberg, in den tieferen Lagen Osttirols, in Kärnten, in der Steiermark südlich der Mur und Mürz, im Mittel- und Südburgenland sowie im Inn- und Hausruckviertel sowie im südwestlichen Niederösterreich. Am 16. April wurden in Österreich die höchsten Temperaturen erreicht. Der Monatshöchstwert wurde in Andau/Seewinkel erreicht mit 28,3 °C. Der Aprilrekordwert aus dem Jahr 2012 mit 32,0 °C, gemessen in Waidhofen an der Ybbs, wurde aber deutlich verfehlt.

Niederschlag



Mit einem Defizit von 15 Prozent zum vieljährigen Mittel war der April 2015 österreichweit nur leicht niederschlagsärmer. Die räumlichen Unterschiede waren aber sehr groß. Denn von Vorarlberg bis ins südwestliche Niederösterreich lagen die Niederschlagsmengen um bzw. deutlich über den klimatologischen Mittelwerten. Um 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag gab es in Vorarlberg, Nordtirol und im nördlichen Osttirol sowie im Pinzgau und im Pongau.

Vom südlichen Osttirol hingegen bis ins Mittelburgenland und von dort bis ins Waldviertel gab es um 25 bis 75 Prozent weniger Niederschlag. Im zentralen Bereich von Kärnten, vom Millstätter See bis zum Klopeiner See reichte das Niederschlagsdefizit sogar von 75 bis 90 Prozent. Klagenfurt erreichte 2015 mit einer Niederschlagsmenge von voraussichtlich 7 mm den drittniederschlagärmsten April seit 1813.

Schnee



Die Abwesenheit einer Schneedecke in den Niederungen und tiefen Tallagen entsprachen in etwa den klimatologischen Werten, da hier im April selten mit Schnee zu rechnen ist. In den mittleren und hohen Lagen waren die Schneeverhältnisse nördlich des Alpenhauptkammes meist nahe am Durchschnitt oder leicht darüber. Südlich davon, vorwiegend in Kärnten gab es aufgrund des generellen Niederschlagmangels, je nach Höhenlage, um 1 bis 14 Tage weniger Schneedeckentage. Auf der Kanzelhöhe (K, 1.520 m) lag nur an zwei Tagen eine geschlossene Schneedecke. Im klimatologischen Mittel sind es immerhin 16,5 Tage.

Sonne



Neben den teils geringen Niederschlagsmengen brachte der April 2015 sehr viel Sonnenschein. Im Flächenmittel schien in Österreich die Sonne, verglichen mit dem Mittel 1981-2010 um 28 Prozent länger. In Vorarlberg sowie von Osttirol, über die Steiermark (südlich Mur-Mürz) bis ins Südburgenland gab es um 30 bis 50 Prozent mehr Sonnenschein und in der trockensten Region Kärntens um 50 bis 80 Prozent. In den anderen Landesteilen zeigte sich die Sonne um 10 bis 30 Prozent länger als im klimatologischen Mittel. (zamg)


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