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23.01.2009 | 12:32 | Umwelt 

Ausbreitung von Luchs und Wolf nicht unproblematisch

Berlin - Die Rückkehr von sogenannten großen Beutegreifern wie Wolf und Luchs kann auch zu Gefahren für die Weidehaltung von Nutztieren werden.

Wolf
(c) proplanta
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, forderte deshalb anlässlich des Forums „Ausbreitung von Wolf, Luchs und Bär in Deutschland – Auswirkungen auf die Weidetierhaltung“, die Sorgen der Landwirtschaft ernst zu nehmen.

„Wir benötigen ein Expertenteam aus Fachleuten in der Bewertung und im Umgang mit dem Thema Beutegreifer“, forderte der DBV-Präsident auf dem Forum, das der DBV gemeinsam mit dem Bundesverband Agrar Ernährung Umwelt, dem Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter und dem Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung am Freitag (23.01.2009) auf der Internationalen Grünen Woche ausgerichtet hatte.

Wichtig sei, dass die wissenschaftliche Beobachtung in den Wolf- und Luchsbeständen in Deutschland zentral zusammengefasst und ausgewertet würden. Dies könne Grundlage für Schulungen und Leitfäden sein, um künftige Fehler im Umgang mit diesen ehemals in heimischen Regionen ausgestorbenen Tieren zu vermeiden. Sonnleitner betonte ausdrücklich, dass der DBV sich trotzt der für Landwirtschaft und Tierschutz bestehenden Gefahren für den Artenschutz dieser Tiere einsetze: „Dem Deutschen Bauernverband ist grundsätzlich sehr daran gelegen, dass wir in unserem Deutschland eine blühende Flora und Fauna mit intakten Ökosystemen sicherstellen.“

Carl Lauenstein, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Landschaftszuchtverbände, forder­te angesichts der Ausbreitung von Luchs und Wolf über die Naturschutzgebiete hinaus eben­falls die Notwendigkeit eines raschen und abgestimmten Vorgehens: „Große Beutegreifer haben mittlerweile eine zunehmende Bedeutung für die Weidetierhaltung.“ Grundsätzlich müsse in einem Monitoring- und Managementplan festgelegt werden, wie viele Beutegreifer in den jeweiligen Regionen tolerierbar seien. Maßnahmen des Schutzes der Weidetiere seien unter anderem der Einsatz von Herdenschutzhunden.

Lauenstein forderte in Fällen von getöteten Schafen und anderen Weidetieren eine hundertprozentige Deckelung der Schäden. Risiken für Betriebe in betroffenen Regionen müssten abgemildert werden. Dies betreffe sowohl Direkt- wie auch Folgeschäden, die durch das Töten von Weidetieren ausgelöst würden. (DBV)
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