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11.01.2018 | 10:36 | Zugvögel 

Außergewöhnlich viele Kraniche in Deutschland geblieben

Groß Mohrdorf - Jahr für Jahr sparen sich mehr Kraniche den Flug in den Süden und überwintern in Deutschland.

Kraniche
Auf Feldern und Wiesen ist derzeit eine größere Zahl von Kranichen zu beobachten, fast wie zu besten Zugzeiten im Herbst. Die Vögel profitieren vom milden Winter ohne Schnee. Immer mehr Kraniche verzichten auf den anstrengenden Flug in den Süden. (c) marcohoffmann - fotolia.com
Derzeit halten sich ungewöhnlich viele in Deutschland auf, wie der Geschäftsführer der gemeinnützigen Kranichschutz gGmbH, Günter Nowald, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur sagte. «Es sind auffällig viele, deutlich mehr als in den Jahren zuvor.»

Die meisten Kraniche werden nach seinen Worten aus Niedersachsen gemeldet, wo noch schätzungsweise 20.000 Vögel beobachtet wurden. Mindestens 10.000 seien es in Brandenburg, deutlich über 1.000 in Mecklenburg-Vorpommern.

Den Kranichen kommt demnach der bisher milde, schneefreie Winter entgegen. Obwohl die Tiere eigentlich nicht kälteempfindlich seien, habe es in den vergangenen Frostnächten eine kleine Winterflucht gegeben, sagte Nowald.

Wenn nötig, können Kraniche pro Tag 1.000 Kilometer weit nach Südwesten fliegen - vor allem mit Rückenwind aus Nordost. 

Auffällig ist Nowald zufolge, dass viele skandinavische Kraniche in Deutschland überwintern, anstatt nach Frankreich oder Spanien weiterzuziehen. Bisher versuchten vor allem einheimische Paare, den Winter in ihrem Revier zu verbringen, um im Frühjahr als erste an begehrten Brutplätzen zu sein.

Kranichtrupps stehen auch auf Feldern und in Flussniederungen, um zu rasten. Futter finden sie hauptsächlich auf Maisfeldern. Ihnen kommt zugute, dass wegen der Nässe nicht alle Maisflächen abgeerntet werden konnten.

Für die Kraniche in Deutschland war Nowald zufolge 2017 kein gutes Brutjahr. Wegen der zunehmenden Überwinterungen begönnen die Vögel einige Wochen früher als noch vor 30 Jahren mit dem Nestbau. Die ersten Jungen schlüpften schon im April. Kälte und Nässe hätten den Jungtieren zugesetzt und zu Verlusten geführt. Kranichpaare haben im Jahr nur ein, maximal zwei Küken.
dpa
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