Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.05.2017 | 10:37 | Raupenfraß 
Diskutiere mit... 
   1   2

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners startet

Potsdam - In der nächsten Woche startet wieder die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. Zum Schutz von Bäumen, Anwohnern und Waldbesuchern ist die Anwendung eines Insektizids nötig.

Eichenprozessionsspinner
(c) Stefan Franz - fotolia.com
Die Ausbringung des Biopräparates erfolgt in der Regel mit dem Hubschrauber. Zum ersten Mal werden an Waldwegen auch spezielle Geräte eingesetzt, die das Mittel von unten in die Baumkronen bringen.

Seit einigen Jahren ist der Eichenprozessionsspinner insbesondere im Nordwesten Brandenburgs ein Problem. Intensiver Raupenfraß schadet den befallenen Bäumen. Die Brennhaare der Raupen sind zudem eine Gefahr für die menschliche Gesundheit.

In den nächsten Tagen wird deshalb Brandenburgs Forstverwaltung Pflanzenschutzmaßnahmen auf 62 Hektar Waldfläche in den Landkreisen Havelland und Ostprignitz-Ruppin durchführen. Das ist eine wesentlich geringere Fläche als in den Vorjahren. Je nach Witterung werden die Pflanzenschutzeinsätze der Forstverwaltung nach etwa einer Woche abgeschlossen sein.

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz ergänzen Waldschutzmaßnahmen



Parallel zu den Maßnahmen der Forstverwaltung werden auch die Landkreise, Kommunen und der Landesbetrieb Straßenwesen wieder gegen den Eichenprozessionsspinner vorgehen. Der Einsatz von Bioziden und die mechanische Entfernung der Raupen dienen hauptsächlich dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung.

Risikominimierung für Umwelt und Gesundheit



Um die Auswirkungen auf den Naturhaushalt möglichst gering zu halten wird für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners, wie in den Vorjahren, das selektiv wirkende Bakterienpräparat Dipel ES eingesetzt, welches als biologisches Insektizid auch im Haus-und Kleingartenbereich sowie im Ökolandbau zugelassen ist.

Zur Risikominimierung für Umwelt und Gesundheit sind außerdem strenge Anwendungsbestimmungen einzuhalten. Während der Befliegung und 12 Stunden danach dürfen die mit Schildern gekennzeichneten Waldgebiete nicht betreten werden. Aus Sicherheitsgründen besteht auf allen behandelten Flächen ein dreiwöchiges Verbot, Pilze und Beeren zu sammeln. In Schutzgebieten erfolgt eine Behandlung des Waldes nur, wenn die zuständigen Naturschutz- und Wasserbehörden ihre Zustimmung erteilt haben.

Nach gründlicher Abwägung der ökologischen Konsequenzen, ist eine Bekämpfung mit Insektiziden das letzte Mittel, um massive Fraßschäden und damit ein Absterben der Bäume zu verhindern. Für eine Eiche kann ein zweimaliger Kahlfraß in Folge das Todesurteil sein.

Pflanzenschutzmaßnahmen auf Grundlage von Monitoring und Labortests



Die Entscheidung für einen Einsatz von Insektiziden im Wald wird erst nach sorgfältiger Prüfung und Auswertung des Monitorings durch die Oberförsterei getroffen. Am Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde wurde schon im Winter ermittelt, dass aufgrund der Vitalität der Eier wieder ein fast hundertprozentiger Schlupf der Schädlingslarven zu erwarten ist. Wieder sehr früh, bereits Ende März, meldeten die Förster den Ausschlupf der Eiräupchen.

Die Kosten für die Behandlung der Waldflächen belaufen sich auf etwa 25.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt durch die Forstverwaltung, Landkreise und Kommunen und dem Landesbetrieb Straßenwesen rund 713.000 Euro zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners aufgewandt. 2015 mussten rund 1,3 Millionen Euro eingesetzt werden.
mlul-brandenburg
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 13.05.2017 11:52 Uhrzustimmen(24) widersprechen(40)
als wenn wir nicht schon genug gifte in unserer umwelt haben, da werden wir auch noch gezwungen/vorsätzlich gesundheitsschädliche/nervengifte über die haut/luft/lunge aufzunehmen, siehe giftnebel direkt im ortsbereich im landkreis dahme spreewald 2016
  Weitere Artikel zum Thema

 Kampf gegen Eichenprozessionsspinner beginnt

 Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners gestartet

 Es geht wieder los: Eichenprozessionsspinner in Aktion

 Start der Eichenprozessionsspinner-Bekämpfung

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau