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17.06.2011 | 09:00 | Waldschutz 

Berlakovich: Startschuss für Rechtsabkommen zum europäischen Waldschutz

Wien - Nach zwei intensiven Gesprächstagen wurde am Mittwoch in Oslo der Startschuss für ein rechtsverbindliches Instrument zum Schutz der Wälder in Europa gegeben und das entsprechende Verhandlungsmandat erteilt.

Waldschutz
„Ich begrüße, dass es uns gelungen ist, 46 Länder und die Europäische Union zur Unterzeichnung dieses Beschlusses zu bewegen und somit einen wichtigen Schritt in Richtung einer verbindlich-nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Europa zu setzen. Damit konnte hier in Oslo ein entscheidender Eckpfeiler für die europäische Forstpolitik eingeschlagen werden", betont Landwirtschafts- und Umweltminister Niki Berlakovich anlässlich dieses positiven Ausgangs der Ministerkonferenz in Oslo.


Ausarbeitung des Rechtsabkommens bis 2013

„Ein verpflichtendes Rechtsabkommen zum europäischen Waldschutz zu schaffen, ist eine österreichische Idee, die somit Wurzeln in Europa schlägt. Nach langem Tauziehen konnte nun durchgesetzt werden, eine europäische Waldkonvention zu verhandeln. Die Minister von 46 Ländern sowie die Europäische Union haben sich heute darauf geeinigt, ein Rahmenabkommen für Wälder bis 2013 auszuarbeiten und beschlussfertig zu machen. Von österreichischer Seite werden wir die Verhandlungen als Mitglied des Leitungsgremiums entscheidend mitgestalten", so Berlakovich.


Mulitfunktionalität der Wälder langfristig sicherstellen

„Wir brauchen einen klaren und wirksamen Rechtsrahmen für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder auf europäischer Ebene. Nur so können wir die Multifunktionalität der Wälder langfristig sicherstellen, die zur Eindämmung des Klimawandels, zum Schutz der biologischen Vielfalt, für die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe und für viele weitere Leistungen notwendig ist", hebt der Minister hervor.


Weiterer Ministerbeschluss soll Biodiversitäts-Verlust stoppen

Neben dem Mandat für die Verhandlung eines rechtlich bindenden Schutzabkommens wurde heute in Oslo auch der Ministerbeschluss „Forest Europe 2020" unterzeichnet. Darin verpflichten sich die Vertragsstaaten, den Verlust der Biodiversität zu stoppen und geschädigte Wälder wiederherzustellen. Weiters soll die Bewirtschaftung der Wälder an den Klimawandel angepasst werden.


Kooperation von 46 Ländern und der EU

Die Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa - auch bekannt als FOREST EUROPE - wurde 1990 ins Leben gerufen und ist eine Kooperation von 46 europäischen Ländern und der Europäischen Union. Sie beschäftigt sich mit vordringlichen politisch und gesellschaftlich relevanten Fragen im Forstbereich und verabschiedet Empfehlungen, die dem Schutz der Wälder in Europa und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftung dienen. (bmlfuw)
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