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24.11.2022 | 02:23 | Wolfsjagd 

Beschwerde gegen Abschussverbot für Wölfe zurückgezogen

Hannover - Niedersachsens neue Landesregierung rückt von einer Beschwerde vor Gericht gegen ein Abschussverbot für Wölfe in Friesland ab und will stattdessen grundsätzlich den Dialog mit betroffenen Verbänden suchen.

Wölfe in Niedersachsen
(c) proplanta
«Niedersachsen will an einem Konzept der Bundesregierung für ein europarechtskonformes und regional differenziertes Bestandsmanagement intensiv mitarbeiten», teilte das Umweltministerium am Mittwoch in Hannover auf Anfrage mit. «Darum erscheint ein langwieriger juristischer Streit gerade nicht sinnvoll», hieß es. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet.

Vorausgegangen war ein Streit um Abschussgenehmigungen für Wölfe aus dem Friedeburger Rudel in der Nähe von Jever in Friesland. Eine entsprechende Genehmigung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hatte das Verwaltungsgericht Oldenburg Ende Oktober gekippt.

Der damalige Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte direkt danach gegen die Entscheidung eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg angekündigt. Diese hat der NLWKN unter dem neuen Dienstherrn Christian Meyer (Grüne) nun zurückgezogen.

Die Rücknahme der Beschwerde sei erfolgt, da es unterschiedliche juristische Sichtweisen zur Auslegung des EU-Rechts gebe, teilte ein Sprecher des Umweltministeriums mit. Es gehe dabei auch um ein Pilotverfahren, dass die EU-Kommission gegen Deutschland wegen der Wolfsabschüsse führe. «Wichtig ist ein offener, transparenter und am Ende vor allem zielführender Dialog zum Wolfsmanagement, zum Herdenschutz und zur Weidetierhaltung.»

Der Wolf steht unter strengem Naturschutz, nur in Ausnahmen dürfen einzelne Tiere von den Behörden zum Abschuss freigegeben werden, etwa wenn sie mehrfach Rinder trotz wolfsabweisender Zäune gerissen haben. Gerichte hatten zuletzt mehrere Abschussgenehmigungen wieder gekippt. In der Opposition hatten die niedersächsischen Grünen die Wolfspolitik des damaligen Ministers Lies immer wieder kritisiert.
dpa/lni
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