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01.01.2010 | 15:22 | Wildtierschutz  

BfN wirbt beim Wintersport um Rücksicht auf Wildtiere

Bonn - Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) möchte Wildtiere im Winter besser vor Wintersportlern schützen.

Wildtierschutz

„Die Beachtung einfacher Regeln soll den Menschen die Freude an der Natur nicht vergällen und den Tieren die nötige Ruhe gewährleisten“, sagte Professorin Beate Jessel, Präsidentin des BfN. Manche Wintersportler sind der überfüllten Skipisten überdrüssig und schnallen sich Schneeschuhe oder Touringski an die Füße. Abseits des Rummels lässt sich die Winterlandschaft besonders gut genießen. Steigende Absatzzahlen von entsprechenden Sportgeräten unterstreichen den Trend.

„Doch indem der Mensch die Pisten oder Loipen verlässt, dringt er noch stärker in die Lebensräume der Wildtiere vor. Und diese sind gerade im Winter auf ein möglichst stressfreies Leben angewiesen. Sie müssen mit ihrer Energie haushalten, wollen sie die kalte Jahreszeit ohne Schaden überstehen“, erläuterte die BfN-Präsidentin. Birkhühner etwa hätten eine Fluchtdistanz gegenüber dem Menschen von ca. 300 Metern. D.h. dass jeder Skifahrer, der abseits der Pisten den Lebensraum dieser Vögel kreuzt, eine Fluchtschneise von 600 Metern hinterlässt, - in der Regel ohne es selber zu merken oder sich dessen bewusst zu sein. Der verfügbare Lebensraum für die Wildtiere wird dadurch u.U. merklich eingeengt.

Das BfN möchte daher Wintersportler um Rücksicht bitten und wirbt darum, vier einfache Regeln einzuhalten:

  • Beachte ausgewiesene Schutzgebiete, Kernzonen von National- und Biosphärenreservaten, denn hierhin ziehen sich die Wildtiere zurück.
  • Bleibe im Wald auf den markierten Routen und Wegen, denn so können sich die Tiere an die Wintersportler gewöhnen.
  • Meide Waldränder und schneefreie Flächen, denn sie sind die Lieblingsplätze von Wildtieren
  • Führe Hunde an der Leine, insbesondere im Wald, denn Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden.

Besonders gestört von Wintersportlern fühlen sich Gämsen, Steinböcke, Rehe, Rothirsche, Schneehasen, Birk- und Auerhühner. Werden sie vom Menschen aufgeschreckt, verlieren sie durch die Flucht Energie, die sie zum Überleben im Winter brauchen. Es kann zum Erschöpfungstod einzelner Tiere kommen. Auch die Fortpflanzung kann gestört sein. Steigt der Nahrungsbedarf wegen der Störung durch den Menschen, tun sich die Tiere an Jungbäumen gütlich. Der Verbiss wiederum schadet den Pflanzen. (BfN)

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