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14.05.2015 | 16:12 | Wiederansiedlung 

Biber kehren zurück nach Bayern

München - Rund 50 Jahre nach seiner Auswilderung hat der Biber Bayern fast flächendeckend besiedelt.

Biber in Bayern
(c) proplanta
Besonders häufig sind Biber an der Donau und ihren Nebenflüssen heimisch. Nur in Ober- und Unterfranken sowie am Alpenrand gibt es noch Lücken.

Biber werden bis zu 130 Zentimeter lang und 20 bis 30 Kilo schwer. Der charakteristische platte Schwanz unterscheidet den Biber von der der Biberratte oder Nutria, die etwas kleiner ist und einen runden Schwanz aufweist.

Der letzte Biber war in Bayern Mitte des 19. Jahrhundert ausgerottet worden. Intensive Jagd hatte den Tieren den Garaus gemacht. 1966 wurde an der Donau mit der Wiederansiedlung der Nager begonnen. Bis in die 1980er-Jahre wurden 120 Biber ausgewildert.

Landwirte sehen die Ausbreitung des Bibers kritisch, weil er mit seinem Dammbau Felder überfluten kann. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands nehmen die Schäden zu. Der Verband fordert deshalb mehr Geld, um Landwirte zu entschädigen.

Der Biber - Europas größtes Nagetier



Ein ausgewachsener Biber kann bis zu 130 Zentimeter lang werden und 20 bis 30 Kilogramm Gewicht auf die Waage bringen. Die Säugetiere zählen zu den größten Nagetieren Europas und leben an fließenden und stehenden Gewässern. Diese sollten mindestens 80 Zentimeter tief sein, damit die unter Wasser gelegenen Eingänge der Biberburgen im Winter nicht zufrieren.

Ursprünglich waren die vegetarisch lebenden Nagetiere in ganz Europa verbreitet. Die Jagd auf sie führte im 19. Jahrhundert fast zu ihrer Ausrottung. In Bayern war der Biber von 1867 bis 1966 ausgestorben.

Nicht nur Fleisch und Pelz der nachtaktiven Nager waren begehrt, sondern auch ihr Analdrüsensekret. Jäger und Händler verkauften das sogenannte «Bibergeil» früher, um Nervosität, hysterische Anfälle und Epilepsie zu behandeln. Biber nutzen die fetthaltige Substanz zur Fellpflege und Reviermarkierung. (dpa)
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