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12.12.2010 | 19:35 | Bisamratten in Niedersachsen 

Bisam: Wühlen und Graben mit gravierenden Folgen

Oldenburg - Flächendeckende Bekämpfung schützt Deiche, Dämme und Straßen.

Bisamratten
Bisamratten (c) byrdyak - fotolia.com
In keinem anderen Bundesland ist der Bisam, auch Bisamratte genannt, so verbreitet wie in Niedersachsen. Da das Tier durch sein intensives Wühlen Deiche, Dämme, Straßen und die Wasserregulierung gefährdet, muss es flächendeckend bekämpft werden. Nach Informationen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurden im letzten Jahr etwa 200.000 Tiere gefangen, das ist die Hälfte der Bisamstrecke im Bundesgebiet.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen führt die Bisambekämpfung im Rahmen eines Projektauftrages des Niedersächsischen Umweltministeriums durch. Für die Einhaltung tier- und artenschutzrechtlicher Regelungen sind sechs hauptamtliche Bisamjäger verantwortlich. Sie betreuen ein Heer von 1.000 Privatfängern, das durch die Landwirtschaftskammer geschult wird. Die Fänger werden im Auftrag der Unterhaltungsverbände und in zugewiesenen Fangbezirken aktiv und erhalten als Aufwandsentschädigung eine Fangprämie.

Der Bisam ernährt sich maßgeblich von Wasserpflanzen, die Fraßschäden an landwirtschaftlichen Kulturen fallen kaum ins Gewicht. Probleme bereitet das Wühlen und Graben der Tiere, was bis zu Deichbrüchen führen kann. Darüber hinaus behindern die in Fließgewässer eingetragene Erde und abgebrochene Böschungen die Entwässerung erheblich.

Der Bisam gehört biologisch zu der Familie der Wühlmäuse. Seine Heimat ist Nordamerika, von wo er vor gut hundert Jahren nach Prag mitgebracht wurde. Die Nachkommen der importierten Tiere verbreiteten sich über ganz Europa. In Norddeutschland kam der Bisam vor etwa 80 Jahren an. (lwk-ns)
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