Bislang seien in diesem Jahr 131 Fälle registriert worden, sagte der stellvertretende Waldbrandschutz-Beauftragte Ralf Rüthnick auf Anfrage. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es 171 gewesen.
«Im gesamten Juli hatten wir nur an sechs Tagen die Waldbrandgefahrenstufe 3, ab der das automatische Kamera-Überwachungssystem gestartet wird», sagte Rüthnick. «Das ist im Juli sonst fast durchgehend der Fall.»
Auch derzeit herrschen trotz sommerlicher Temperaturen nur die Gefahrenstufen 1 (sehr gering) und 2 (gering). Dennoch bleibt das Rauchen im Wald und das Entzünden von Feuern oder Grills im Wald und am Rande in Abstand von 50 Metern streng untersagt. Als große Gefahr gelten aus dem Auto weggeworfene Zigarettenstummel.
In den vergangenen Jahren wurden jeweils durchschnittlich 250
Waldbrände im Land registriert. Ab der Waldbrandgefahrenstufe 3 überwachen 109 Kameras des Waldbrand-Früherkennungssystems «Fire Watch» die Waldgebiete.
Steigt irgendwo eine Rauchwolke auf, wird das von dem System mit hochauflösenden Sensoren registriert und an eine der 6 Waldbrandzentralen im Land gemeldet und ausgewertet. Bei einem Feuer wird die zuständige Leitstelle der Feuerwehr alarmiert.
Der größte Flächenbrand ereignete sich Ende Mai in der Lieberoser Heide, als 250 Hektar in Flammen aufgingen. Erst ein schweres Gewitter löschte nach einem Tag das Feuer.
Brandenburg ist mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern nach Angaben des Umweltministeriums die Region mit der höchsten
Waldbrandgefahr in Deutschland. Etwa ein Drittel der Brandenburger Landesfläche ist von Wald bedeckt - das sind etwa 1,1 Millionen Hektar.
Die EU führe die Waldflächen Brandenburgs wie die
Wälder Griechenlands, Spaniens, Portugals und Südfrankreichs in der höchsten Gefährdungsstufe, erklärte das Ministerium.