Wie das
Bundesumweltministerium mitteilte, wird die Einrichtung bei der Außenstelle des Bundesamts für
Naturschutz (
BfN) in Leipzig angesiedelt und soll noch in diesem Monat ihre Arbeit aufnehmen. Ziel sei es, das bundesweite Biodiversitätsmonitoring auszubauen und langfristig zu sichern. „Arten und Ökosysteme sind weltweit stark gefährdet, und auch in Deutschland geht die biologische Vielfalt zurück“, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze .
Um möglichst zielgenaue Maßnahmen gegen den Artenschwund zu erarbeiten, würden belastbare Daten gebraucht. Mit dem Monitoringzentrum werde ein festes Fundament geschaffen, um zukünftig das gesamte Wissen zum Zustand der Arten und Lebensräume in Deutschland zusammenzuführen und zugänglich zu machen. Das werde auch helfen, die Wirkung von
Naturschutzmaßnahmen besser zu überprüfen.
Laut dem Ministerium gibt es bundesweit bereits einige etablierte Monitoringprogramme, die wertvolle Daten zu bestimmten Artengruppen oder Biotopen erheben.
Um eine Beobachtung und Bewertung des Zustands der
Biodiversität zu ermöglichen, sei es jedoch notwendig, Informationen aus bestehenden Programmen zusammenzuführen sowie diese durch neu zu entwickelnde Programme zu ergänzen.
Das nationale Monitoringzentrum werde daher die bestehenden Projekte koordinieren und erweitern sowie die Daten einfacher verfügbar und zugänglicher machen.
Ressortangaben zufolge wurden für die Anschubfinanzierung des Zentrums Mittel aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen in Höhe von fast 73 Mio. Euro beantragt. Perspektivisch würden rund 60 Personen für das Biodiversitätsmonitoring arbeiten; das neue Zentrum wirke daher auch als Stärkung des Wissenschaftsstandorts im Raum Leipzig-Halle-Jena.
Darüber hinaus würden weitere Forschungseinrichtungen, die Länder sowie ehrenamtlich getragene Fachgesellschaften, Verbände und Kartierer eng einbezogen. Diese spielten schon jetzt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung des Biodiversitätsmonitorings in Deutschland.