Unter sternenklarem Himmel und bei fast vollem Mond wurde die Skyline der Vier-Millionen-Stadt Punkt 19.30 Uhr dunkel. Am weltberühmten Opernhaus wurden erstmals seit der Einweihung 1973 die Flutlichter ausgeschaltet, die das Segel-Dach sonst erleuchten. Auf der Hafenbrücke blieben nur die Straßenlaternen an. Auch die riesige Coca-Cola-Reklame in Kings Cross blieb dunkel. Das Observatorium öffnete eigens zu später Stunde seine Türen für Sterngucker, die einen einmaligen Blick in den Himmel werfen konnten.
An der Aktion beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter rund 2000 Unternehmen und 65 000 Privathaushalte. Viele Restaurants servierten Dinner bei Kerzenlicht. Strandpartys wurden mit Fackeln organisiert, und viele Menschen luden Freunde zu Festen bei Dunkelheit ein. «Es ist eine Stunde zum Nachdenken, wir feiern damit unseren Aufbruch zu Aktionen gegen den Klimawandel», meinte Schauspielerin Cate Blanchett.
Die Umweltgruppe Worldwide Fund for Nature (WWF) organisierte die Aktion als Startschuss für ihre Kampagne, den Treibhausgas-Ausstoß in der größten australischen Stadt innerhalb eines Jahres um fünf Prozent zu senken. Das sei schon zu schaffen, wenn jeder überflüssige Lampen und nicht benutzte Computer ausstelle.
Die australische Regierung lehnt das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der
Treibhausgase ab. Sie machte aber unlängst mit der Ankündigung weltweit Schlagzeilen, herkömmliche Glühbirnen zu verbieten. Von 2010 an dürfen nur noch Energiesparlampen verkauft werden. Pro Kopf der Bevölkerung gerechnet ist Australien durch seine riesige Kohle-Industrie der größte CO2-Verschmutzer der Welt. (dpa)