Die Pläne im Einzelnen:
Zielvorgaben:
Bis 2020 sollen die Kohlendioxid-Emissionen europaweit um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zurückgehen. Deutschland will den CO2-Ausstoß um 30 Prozent verringern. Die internationale Kyoto-Vereinbarung 2008 bis 2012 sieht für die EU minus 8 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 1990 vor. Davon sind bisher erst 1,2 Prozent europaweit erreicht, während das Ziel für Deutschland von 21 Prozent mit gut 19 Prozent bereits fast abgearbeitet ist. Damit hatte die Bundesrepublik einen EU-Lastenanteil von rund 75 Prozent übernommen.
Umsetzung: Erneuerbare Energien: Die neuen EU-Ziele bis 2020 sollen erreicht werden vor allem durch vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien, deren Anteil an der Gesamtenergieversorgung auf 20 Prozent ansteigen soll. Dies betrifft die drei Bereiche Strom, Wärme/Heizung und Kraftstoffe zusammen, während in Deutschland eher nur beim Strom an etwa 20 Prozent bei erneuerbaren Energien gedacht wird im Vergleich zu jetzt 12 Prozent. In den anderen beiden Bereichen ist der Anteil der erneuerbaren Energien bei starker Öl- und Gasabhängigkeit klar geringer. 2006 lag der Anteil an erneuerbaren Energien am Primärenergieanteil in der EU bei 6,5 und in Deutschland bei 5,3 Prozent.
Energieeffizienz: Hier geht es um Energieeinsparungen - durch das Verbrauchsverhalten der Konsumenten und technologischen Fortschritt - vom Verzicht auf stromfressende «stand by»-Schaltungen oder Ersatz von Glühbirnen durch Energiesparlampen bis hin zur Gebäudesanierung mit Wärmedämmung und Solaranlagen sowie spritsparende Automotoren. In der EU und in Deutschland wird bis 2020 von einer Verbesserung um ein Fünftel im Vergleich zu bisherigen Prognosen ausgegangen.
Emissionshandel: Durch restriktivere Genehmigung von CO2- Zertifikaten soll der Emissionshandel für die Industrie und Kraftwerksbetreiber effizienter werden. Der Flugverkehr soll in dieses System erstmals einbezogen werden. Die von der
SPD unterstützte Einführung einer Kerosinsteuer gilt derzeit in der EU als nicht durchsetzbar. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) will stattdessen höhere Start- und Landegebühren für Airlines mit älteren und emissionsstarken Maschinen einführen. (dpa)