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23.02.2023 | 16:11 | Laichzeit 

Erste Amphibien wandern wieder - Große Welle kommt aber noch

Nürnberg - Angesichts der milden Temperaturen sind erste Kröten, Molche und andere Amphibien in Bayern wieder zu ihren Paarungsgewässern gewandert.

Amphibienwanderung
Erste Kröten und Frösche sind schon zu den Laichgewässern gewandert. In den nächsten Wochen werden sie sich wieder massenhaft auf den Weg machen. Viele kommen dabei auf Straßen zu Tode. (c) proplanta
Einzelne Tiere seien an manchen Orten schon unterwegs gewesen, sagte der Artenschutz-Experte Uwe Friedel vom Bund Naturschutz (BN) in Nürnberg. Allerdings sei es aktuell nachts wieder zu kalt.

Bei nächtlichen Temperaturen von mindestens 5 Grad und feuchter Witterung machen sich Frösche, Kröten, Molche und Salamander auf den oft gefährlichen Weg zu den Laichplätzen. Dabei kommen jedes Jahr Tausende auf Straßen ums Leben. Den Höhepunkt der Amphibienwanderung erwarten die Fachleute in ein bis drei Wochen. In wärmeren Regionen wie in der Mainregion gehe es früher los, in höheren Lagen später, sagte Friedel.

Damit möglichst viele der geschützten Tiere die Reise überleben, bauen Tausende Freiwillige in Bayern Schutzzäune entlang von Straßen auf. Der BN und lokale Gruppen suchen deshalb wieder Helferinnen und Helfer, die die Amphibien in den an den Schutzzäunen eingegrabenen Eimern zählen und über die Straße tragen. In Nürnberg brauchen die Naturschützerinnen und Naturschützer zum Beispiel noch Hilfe, um am 4. März die Zäune rund um den Dutzendteich zu errichten.

Die Zählaktion gibt dem BN im jeden Jahr auch wichtige Hinweise auf die Bestandsentwicklung. In den vergangenen vier Jahren seien immer weniger Tiere gewandert, sagte Friedel. Das liege zum Teil am schlechten Wanderwetter. So habe es im vergangenen März einen Kälteeinbruch gegeben. Teils seien aber auch die trockenen Sommer Schuld, wo Amphibien weniger Nahrung finden.

«Wir haben Jahr für Jahr einen Rückgang bei den Erdkröten», sagte Friedel. Diese sei die häufigste Amphibienart in Bayern. Bei der zweithäufigsten Art, dem Grasfrosch, sehe es sogar noch schlechter aus.
dpa/lby
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