Das Land habe für die Eingriffe, die Kennzeichnung und Registrierung etwa 270.000 Euro bereitgestellt, teilte eine Mitarbeiterin des Tierschutzbeauftragten des Landes mit. Dabei sei die etwas kompliziertere
Kastration der rund 1.600 weiblichen Katzen mit 100 Euro doppelt so teuer wie der Eingriff bei den männlichen Exemplaren.
Geschätzt 100.000 freilebende Katzen ohne Besitzer oder Besitzerin leben im Land, erklärte die Tierschutz-Expertin. Das seien meist ehemalige Hauskatzen, die wegen vielfältiger Gründe wie Tod, Wegzug des Besitzers oder Fortlaufen keinen Besitzer mehr hätten und häufig bereits Nachkommen gezeugt hätten. Allerdings sei die Schätzung schwierig, da es sich bei freilebenden Katzen um scheue Tiere handele, die oft erst in der Dämmerung aktiv werden.
Die Kastration sei nur ein Mittel zur Bekämpfung der unkontrollierten
Vermehrung solcher Katzen, betonte die Expertin. Alle Bemühungen der Tierschutzvereine würden zunichte gemacht, wenn nicht eingefangene weibliche Streunertiere durch unkastrierte Freigängerkatzen wieder gedeckt würden. Kommunen und Landkreise müssten daher den freien Auslauf fortpflanzungsfähiger Katzen gemeinsam mit den Besitzern einschränken und zusätzlich eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht einführen.