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12.03.2016 | 06:40 | Hasenpopulation 
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Fehlende Blühstreifen machen Feldhasen zu schaffen

Potsdam - Der Hase hat zu Ostern in der Öffentlichkeit Konjunktur - aber auf Brandenburgs Feldern wird ihm das Leben erschwert.

Feldhasen in Brandenburg
Der Hase findet nicht mehr genügend Raum und Nahrung, warnt die Deutsche Wildtier Stiftung. In Brandenburg ist der Bestand der Feldhasen deutlich zurückgegangen. (c) proplanta
«Die Population ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich zurückgegangen», sagte Wildbiologe Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung.

«Waren es 2005 noch 6,3 Feldhasen pro 100 Hektar landwirtschaftlicher Fläche, sind es jetzt nur noch 5.» Hintergrund sei die intensive Landwirtschaft auf großen Flächen, die dem Vegetarier nicht genügend Nahrung und Schutz vor Feinden biete.

In Brandenburg habe es der Feldhase besonders schwer, so Kinser. «Brandenburg fördert als einziges Flächenland keine Blühflächen», sagte Kinser. «Aber dort finden Feldhasen die Wildkräuter, die sie brauchen.»

Der Feldhase sei ein Spitzensportler, der mit bis zu 80 Stundenkilometern über die Felder flitze und Haken schlage. Dafür seien frische Kräuter mit Vitamin C in Löwenzahnblättern, Beta- Carotin in Sauerampfer und Folsäure im Barbarakraut notwendige Vitalstoffe. «In allen anderen Flächenländern erhalten Landwirte, die etwa statt einem Maisfeld eine Wildblumen-Fläche anlegen, eine Ausgleichszahlung», sagte Kinser.

Vor Ostern würden auch Felder und Wiesen für die Landwirtschaft vorbereitet, sagte der Wildtierexperte. «Gerade die jungen Hasen, die sich tief geduckt im Feld verstecken, werden dann zerquetscht, zerstückelt oder untergepflügt.»

Auch das Verhalten der Brandenburger Jäger sei ein Problem: Sie konzentrierten sich sich auf den Abschuss von Wildschweinen und Hirschen und der Fuchs werde weitgehend verschont. «Auch viele Füchse sind der Hasen Tod», meinte Kinser.
dpa/bb
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Kommentare 
Johann96 schrieb am 12.03.2016 16:03 Uhrzustimmen(203) widersprechen(136)
Wenn die Förderung genauso hirnrissig gestrickt ist wie in Sachsen-Anhalt , kein Wunder. Nur Kosten, das macht keiner lange mit. Allein das Saatgut ist schon teuer. Man glaubt immer der Vorteil für die Natur ist Förderziel, überhaupt nicht. Spielchen macht man mit dem Bauern. Hält ihm Geld vor die Nase, das er bekommt wenn er macht was die Beamten von ihm wollen.
cource schrieb am 12.03.2016 08:52 Uhrzustimmen(200) widersprechen(196)
der hase kann ja noch zu den intakten oasen (ehemalige truppenübungsflächen) hoppeln--sollen doch die geizigen landwirte in ihrer einöde/monoacker verkümmern
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