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23.09.2009 | 20:39 | Naturschutz 

Fluss-Geschichte mit Happy End: Alte Oder wird wieder Fließgewässer

Frankfurt (Oder) - Mit der feierlichen Abnahme eines neuen Einleitbauwerks im Bereich Güstebieser Loose durch Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze endet am heutigen Mittwoch die Geschichte einer 177jährigen Trennung der Alten Oder vom großen Strom.

Fluss-Geschichte mit Happy End: Alte Oder wird wieder Fließgewässer
Der Bau ermöglicht eine zusätzliche Wasserzufuhr aus dem Hauptlauf in den Nebenarm von durchschnittlich einem halben Kubikmeter pro Sekunde und verhilft damit der Alten Oder wieder zu wirklichem Fluss-Leben.

Bereits im Jahre 1832 war die Alte Oder von der Hauptoder abgetrennt worden. Fehlender Durchfluss und weitgehend gleichbleibender Wasserstand ließen sie im Laufe der Zeit verlanden, auch ihre einstige Funktion für die Entwässerung des Talraumes ging verloren. Nicht zuletzt machten der Alten Oder nach 1945 Nutzungen wie eine große Entenmastanlage zu schaffen. Das jetzt fertig gestellte Einleitbauwerk macht die Alte Oder nun wieder zum wirklichen Fließgewässer. Es ermöglicht eine zusätzliche Wasserzufuhr aus dem großen Strom von durchschnittlich einem halben Kubikmeter pro Sekunde. Durch Veränderungen der eingeleiteten Menge bis zu maximal einem Kubikmeter Wasser können natürliche Wasserstandsschwankungen simuliert werden. Dies führt zu einer Wiederbelebung des Fließgewässers und das kommt dem gesamten Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) „Oder-Neiße- Ergänzung“ zugute.

Der Neubau an der Alten Oder besteht aus drei Teilen, dem eigentlichen Einleitbauwerk mit einer hochwassersichernden Spundbauwand, den Rohrleitungen unterm Deich und schließlich dem Auslaufbauwerk mit Schieberhaus und der darin befindlichen Mess- und Steuerungstechnik. Denn gesteuert wird die Wasserüberleitung in der Regel automatisch auf der Grundlage von Messungen des Außen- und des Binnenwasserstandes und des Durchflusses. Die Wasserüberleitung aus dem Hauptstrom in die Alte Oder war schon Anfang der 1990er Jahre ins Auge gefasst, aber wegen der zu diesem Zeitpunkt noch schlechten Wasserqualität der Oder verworfen worden. Nach der Verbesserung der Wassergüte hatte Brandenburg die Baumaßnahmen in einem mehrjährigen Planungsprozess mit der Republik Polen abgestimmt. Es wurden rund 1,75 Millionen Euro investiert. (PD)
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