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13.01.2011 | 22:57 | Hochwasser 

Flut in Brisbane: Auch Schutz durch Staudämme hat Grenzen

Berlin - Die Flut in Australien hat auch Brisbane getroffen. Starke Regenfälle haben den Brisbane River in einen reißenden Strom verwandelt.

Hochwasser
Zudem muss aus dem Wivenhoe-Stausee rund 80 Kilometer westlich der Stadt Wasser abgelassen werden, um ein Überlaufen des Sees zu verhindern. Christian Damm arbeitet am WWF-Auen-Institut in Rastatt, das sich mit Fragen rund um den Hochwasserschutz beschäftigt. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa erklärt der Biologe, ob Staumauern wirksam vor Überflutungen schützen können und ob eine ähnliche Situation wie in Brisbane auch in Deutschland denkbar ist.


Der Wivenhoe-Staudamm sollte eigentlich Brisbane vor Hochwasser schützen. Bieten Dämme doch keine Garantie vor Überflutungen?

Damm: «Das ist immer eine Frage des Ausmaßes. Solche großen Bauwerke sind für eine bestimmte Wassermenge dimensioniert. Wenn die erreicht ist, muss das Wasser abgelassen werden. Das hat alles seine Grenzen. Aber auch technische Bauwerke können sinnvoll sein. Wenn man es nicht schafft, in unserer zunehmend veränderten Landschaft Hochwasser zu verhindern, dann sind solche Staumauern manchmal ein wirksames Mittel zum Schutz - besonders im Siedlungsbereich.»


Bricht ein Riesen-Staudamm wie der bei Brisbane, wenn er überläuft?

Damm: «Nein, wenn so ein Damm vernünftig gebaut ist, dann muss er auch überströmt werden können und darf nicht in sich zusammenbrechen. Dass so ein Bauwerk bricht, weil es schlecht gebaut ist, ist der "worst case". Das ist natürlich katastrophal, weil das Wasservolumen, das man aufgestaut hat, unkontrolliert und plötzlich entweicht.»


Sind ähnliche Situationen auch in Deutschland denkbar?

Damm: «Katastrophale Hochwasser oder das Versagen technischer Bauwerke - das kann prinzipiell überall passieren. Weltweit haben sehr viele Länder im zunehmenden Maße diese Probleme. Auch in Deutschland können wir uns nicht hundertprozentig gegen Extremhochwasser wappnen. Dafür haben wir an der Landschaft schon zu viel herumgepfuscht.» (dpa)
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